Infocenter zeigt Wiens U-Bahn-Zukunft
Ausstellungshinweis:
„Infocenter U2/U5“, U-Bahn-Station Volkstheater (Aufgang Burggasse), geöffnet Dienstag und Donnerstag, 16.00 bis 19.00 Uhr. Auf Anfrage sind auch Sonderführungen für Gruppen möglich, Eintritt frei.
Öffentlich zugänglich ist das Infocenter ab Dienstag. Geöffnet hat es dann vorerst immer dienstags und donnerstags von 16.00 bis 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, die Errichtung kostete 800.000 Euro. Am Montag wurden Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) und die für die Wiener Linien zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) als Erste durch das Center geführt.
Tunnelbaumaschine und begehbare U5-Station
Auf 700 Quadratmetern gibt eine interaktive Ausstellung Einblick in Planung, Bau und Betrieb der neuen U-Bahn-Strecken. Zu sehen ist unter anderem ein Nachbau einer Tunnelbohrmaschine, die die Besucher selbst bedienen können - Bohrgeräusch und vibrierender Boden inklusive. Auch an einer Planung einer U7 kann man sich versuchen.
Eines der Highlights ist das begehbare Modell einer U5-Station. Dort bekommt man auch einen Eindruck, wie die für den fahrerlosen Betrieb geplanten Glaswände vor dem Gleisbereich wirken. Integrierte Türportale zum Ein- und Aussteigen öffnen sich nur dann, wenn der Zug in der Station steht. Nach internationalem Vorbild dienen die Barrieren als Schutzmaßnahme, da die U5 bekanntlich vollautomatisch betrieben wird und somit die Abfertigung des Zuges nicht mehr vom Fahrer durchgeführt wird - mehr dazu in Neue U5 fährt vollautomatisch.
Gerald Kovacic
Ausstellung soll Ängste nehmen
„Wir wollen die Ängste und Vorbehalte nehmen, denn wir werden uns unter vielen Häusern und Plätzen durchgraben“, verwies Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) auf die Arbeiten in dichtverbautem Gebiet, die in rund zwei Jahren starten sollen. Die Trassenplanungen machten bereits Probebohrungen in der Stadt notwendig, konkret in den Bezirken Alsergrund, Mariahilf und Favoriten - mehr dazu in Probebohrungen für U-Bahn-Ausbau.
Öffi-Fans mit Hang zum Detail werden sich freuen: Die Infopalette reicht von Gesteinsproben aus dem Untergrund über die Bedeutung diverser Gleissignale bis hin zu Daten und Fakten über U-Bahn-Netze anderer Metropolen samt Hörproben. Und ein Backstage-Blick in die Struktur einer U-Bahn-Haltestelle darf ebenfalls nicht fehlen. Denn immerhin bekommt man als herkömmlicher Metro-Nutzer rund die Hälfte eines Stationsgebäudes niemals zu Gesicht.
Eröffnung Ende 2023
Die U2 wird ab der Station Rathaus bis zum Matzleinsdorfer Platz verlängert. Die neue U5 übernimmt dafür die derzeitigen U2-Stationen zwischen Karlsplatz und Rathaus und soll in einer ersten Ausbaustufe bis zum Frankhplatz (Altes AKH) führen. Die Länge der neuen Strecken beträgt insgesamt neun Kilometer, davon sechs für die U2 und drei für die U5. Elf neue Stationen werden errichtet - mehr dazu in Neue Visualisierungen von U-Bahn-Stationen.
Bildergalerie: So sehen die neuen U-Bahn-Stationen aus
Ende 2023 sollen der erste Abschnitt der verlängerten U2 und die neue U5 eröffnet werden. Anders als die U-Bahn-Verlängerungen am Stadtrand sollen die positiven Auswirkungen des U2-U5-Ausbaus im gesamten Wiener U-Bahn-Netz spürbar sein, hieß es seitens der Stadt.
Links:
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