Keine Brandschutzbeamten mehr in Theatern

Die Verwaltungsreform bringt in Wien Änderungen beim Brandschutz in großen Theatern. Bisher saß bei jeder Aufführung neben der Feuerwehr auch ein Brandschutzbeamter im Publikum. Das ändert sich nun.

Die Stadt Wien bestätigte am Dienstag gegenüber Radio Wien einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung „Die Presse“ (Dienstag-Ausgabe). Betroffen sind von der Reform laut Angaben die zwölf großen Wiener Bühnen: Staatsoper, Volksoper, Burgtheater, Akademietheater, Volkstheater, Ronacher, Theater an der Wien, Raimundtheater, Theater in der Josefstadt, Kammerspiele, Renaissancetheater und das Theater Akzent.

400.000 Euro Einsparung pro Jahr

Bisher saß hier bei jeder Vorstellung ein technischer Beamter der MA 36 im Publikum, um die Einhaltung der Brandschutzvorschriften zu überprüfen. In Zukunft ist nur mehr ein Mitarbeiter der Wiener Berufsfeuerwehr anwesend. 400.000 Euro im Jahr könnten so eingespart werden, da Überstunden und Zulagen für die technischen Beamten wegfielen, so Dietmar Klose, Leiter der MA 36, gegenüber Radio Wien.

„Die Sicherheit in den Theatern ist weiterhin sehr hoch und wird nicht geringer. Man darf nicht vergessen, dass in den letzten 100 Jahren die Sicherheitseinrichtungen in den Theatern gestiegen sind“, so Klose. Es gebe heute etwa Brand- und Rauchmelder.

Keine Gesetzesänderung notwendig

Die strengen Brandschutzbestimmungen in Wien sind auf einen verheerenden Brand im Wiener Ringtheater am 8. Dezember 1881 zurückzuführen, bei dem mindestens 400 Menschen starben. Dieser war von einer explodierenden Gasbeleuchtung ausgelöst worden – derartige Beleuchtungen existieren in Theater längst nicht mehr.

Eine Gesetzesänderung braucht es für die neue Regelung nun jedoch gar nicht - im Grunde genommen handelt es sich nur um eine Änderung der Praxis. Im Wiener Veranstaltungsstättengesetz stehe bereits jetzt, dass entweder ein technischer Beamter oder ein Feuerwehrbeamter im Theater anwesend sein müsste, so Klose, bisher seien es jedoch immer beide gewesen.

Weiter stichprobenartige Kontrollen

Die technischen Beamten würden weiterhin stichprobenartige Brandschutzkontrollen in den Theatern durchführen - bis zu 20-mal jährlich in jedem großen Theater, so Klose. Bei Neuinszenierungen gibt es laut „Presse“ zudem weiterhin eine grundsätzliche Überprüfung des Sicherheitskonzepts und eine Kontrolle bei der ersten Aufführung. Alle zwei Jahre findet zudem eine Kontrolle durch Amtssachverständige statt.

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