Falscher Terroralarm: Frau angezeigt

Mit zwei Anzeigen hat ein großer Anti-Terror-Einsatz am Dienstag in Wien geendet. Offenbar nach einem Streit rief eine Frau die Polizei: Ihr Partner plane einen Terroranschlag. Nun wurde auch sie angezeigt - wegen Verleumdung.

Die 27-Jährige, eine gebürtige Oberösterreicherin, hatte am Dienstagvormittag den Polizeinotruf verständigt und angegeben, ihr 35-jähriger Lebensgefährte würde einen Terroranschlag planen. Sie nannte die Meldeadresse des Irakers, dann war die Verbindung unterbrochen. Es folgte ein Großeinsatz der Polizei, das Wohnhaus in der Khekgasse in Wien-Liesing wurde großflächig abgeriegelt - mehr dazu in Streit löste Anti-Terror-Einsatz aus.

Beziehungsstreit offenbar Hintergrund

Der Mann stellte sich dann freiwillig, er wurde vom Landesamt für Verfassungsschutz einvernommen. „Unsere Ermittlungen haben keinen Terrorverdacht ergaben, auch die Durchsuchung der Wohnung des Mannes blieb ohne Hinweis auf eine derartige Straftat“, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer.

Weil die Frau den Mann durch ihren Anruf der Gefahr einer behördlichen Verfolgung ausgesetzt hatte, wurde sie von der Polizei wegen Verleumdung angezeigt. Grund für ihren Anruf dürfte ein Beziehungsstreit gewesen sein. Erst am Samstag hatten sich die beiden gegenseitig wegen Körperverletzung angezeigt.

Iraker ebenfalls angezeigt

Der Iraker wurde wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angezeigt. Es handle sich dabei um ein Offizialdelikt, man müsse daher Anzeige erstatten, wenn man von einem Verdacht erfahre, erklärte Polizeisprecher Maierhofer gegenüber wien.ORF.at. Und eine einmal gemachte Anzeige könne nicht einfach von der Polizei wieder fallen gelassen werden, auch wenn sich ein Verdacht nicht erhärte, das sei dann Angelegenheit der Staatsanwaltschaft.