„Kottan ermittelt“ als Puppentheater

In neuer Form wird der Kultkommissar aus den 80er Jahren wiederbelebt. Auf der Bühne im Rabenhof Theater geht Christian Dolezal als Kottan mit Puppen auf Mörderjagd. Die Fußstapfen für ihn sind groß.

In „Kottan ermittelt - Das Puppenmusical“ treibt ein psychopathischer Frauenmörder sein Unwesen in Wien. Kottan - der wie üblich zuerst nicht wirklich Lust auf die Ermittlungen hat - lässt der Fall aber doch nicht mehr los und beginnt den „Hannibal Lecter von Hernals“ mit ungewöhnlichen Methoden zu jagen.

Kottan ermittelt Puppentheater

ORF

„Kottan ermittelt“ im Rabenhof Theater

Große Fußstapfen für Dolezal

Seit den 80er Jahren gilt: Kottan ist Kult. Das weiß auch Christian Dolezal, der jetzt den Ermittler spielt. Er weiß welchen Fehler er nicht begehen darf, wenn man in so große Fußstapfen tritt: „Nicht zu sehr an meine Vorgänger zu denken. Der Lukas Resetarits, den ich natürlich in meiner Jugend am meisten gesehen habe, das war schon der Inbegriff von Coolness.“

Veranstaltungshinweis:

„Kottan ermittelt“, ab 17.11., Rabenhof Theater, Rabengasse 3, 1030 Wien

Man müsse die Rolle für sich neu interpretieren, so Dolezal. Dabei hilft auch, dass Kottan mit Puppen neu inszeniert wird. Der Grund liegt für die Darsteller auf der Hand: „Es ist mit Puppen natürlich besser. Das muss ich jetzt auch sagen als Puppenspieler. Aber ich glaube das auch wirklich, dass dieser Humor und auch die Form der Puppen und die Form die ich beisteuern kann, ganz großartig in diesen Humor hineinschlagen kann“, erklärt Nikolaus Habjan.

Kottan im Rabenhof

„Inspektor gibt’s kan“ heißt es im Rabenhof. „Kottan Ermittelt“ wieder - und zwar genau unter diesem Titel, als Puppen-Musical.

Nur drei Darsteller für alle Puppen

Eine Herausforderung ist aber das Stück trotzdem. Nur zu Dritt stehen die Darsteller auf der Bühne und die Puppen werden ständig gewechselt, für Puppenspielerin Manuela Linshalm nicht immer einfach: „Man muss die Schizophrenie im Hirn ein bisschen mehr antreiben. Das man schnell von dem einen in den nächsten springt. Aber es ist eine schöne Herausforderung mehr als eine Puppe an einem Abend zu spielen.“

Patzak-Serie mit Puppen

Die von Peter Patzak inszenierte Serie hat im Theater Einzug gehalten: „Kottan ermittelt“ hatte jetzt Premiere - als skurriles Stück mit Puppen.

Erinnerungen an Serie bei Premiere

Vorbild für die Theaterproduktion im Rabenhof war die Kottan-Folge „Mein Hobby: Mord“. Dass Kottan gerade durch Respektlosigkeit und Griesgram zum Kult wurde, war für viele Gäste der Premiere am Donnerstag klar. „Das Spannende an ihm war, dass er ein Kontrapunkt zu den klassischen Ermittlern war, etwa zu Erik Ode als Kommissar oder zu Fritz Eckhardt im Tatort, dass er ein wirklicher Mensch war“, meinte Regisseur Thomas Gratzer in der ZiB2.

Für Kottan-Regisseur Peter Patzak war seine Hauptfigur „der erste gescheiterte Ermittler, der nicht einmal ein Familienleben in den Griff bekam, der die Erziehung seiner Kinder nicht in den Griff bekam, der selbst die Zeitung aus dem Sackerl stiehlt“.

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