WGKK weitet Diätprogramm für Kinder aus

Das Abnehmprogramm „Enorm in Form“ geht aufgrund der starken Nachfrage ab Februar 2017 in den Regelbetrieb über. Es wurde im Herbst 2013 von der Krankenkasse als Projekt für stark übergewichtige Mädchen und Burschen gestartet.

Gedacht ist „Enorm in Form“ für übergewichtige Kinder zwischen 10 und 14 Jahren, die bei der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) versichert sind. Angeboten wird das Programm in allen vier Gesundheitszentren (GZ) der WGKK. Es umfasst folgende Elemente: ärztliche und psychotherapeutische Betreuung, Sporteinheiten sowie diätologische Beratung.

Die Kurse starten jeweils mit dem Beginn eines neuen Schulsemesters (September und Februar) und dauern mindestens fünf Monate. Kinder und Jugendliche, die mitmachen möchten, werden zu Beginn im WGKK-eigenen Gesundheitszentrum Wien-Nord untersucht. Weiters wird die körperliche Fitness getestet und die psychologische Ausgangssituation erhoben.

Apfel mit Maßband liegt auf einer Waage

colourbox.de

Die Kinder sollen lernen, dass ein gesunder Lebensstil auch Spaß machen kann

Abnehmen soll Spaß machen

Nach der medizinischen Eingangsuntersuchung treffen sich die Mädchen und Burschen zwei- bis dreimal pro Woche für eineinhalb Stunden am späten Nachmittag zum Sport - in Gruppen von maximal 15 Personen. Diese Einheiten finden in Vereinen des ASKÖ WAT Wien, ASVÖ Wien oder der SPORTUNION Wien statt.

Die Fähigkeiten und Leistungsmöglichkeiten der übergewichtigen Jugendlichen werden individuell berücksichtigt, im Vordergrund stehen Spaß und Freude an der Bewegung. Für die Sportkurse ist ein Beitrag von 75 Euro pro Semester an den jeweiligen Sportverein zu entrichten. Sind die Teilnehmer bei mindestens 75 Prozent der Einheiten anwesend, erhalten sie 25 Prozent Rabatt für den Folgekurs.

Programm ist bis auf die Sportkurse kostenlos

Die übrigen Kurselemente werden über die e-card abgerechnet und sind somit kostenlos. Dazu zählen etwa psychotherapeutische Gruppengespräche, die von Mitarbeitern der Sigmund Freud Privatuniversität durchgeführt werden. Diese Therapie ist wesentlich für die Gruppenbildung, den Aufbau eines sozialen Miteinanders und die Motivation der Kinder und Jugendlichen.

Wertschätzung und Anerkennung sollen die Kinder bestärken, an dem Programm teilzunehmen, Gespräche über Schwierigkeiten bei der Durchführung des Programms möglichen Therapieabbrüchen vorbeugen. Darüber hinaus werden den Kindern Stressbewältigungsstrategien vermittelt. Ein großes Thema ist zudem die Stärkung des Selbstwertgefühls der Mädchen und Burschen, die nicht selten Mobbingerfahrungen aufgrund ihres Übergewichts gemacht haben. Bei Bedarf werden auch Einzeltherapien angeboten.

Regelmäßige Beratung der Kinder durch Diätologen

Neben Sport und psychotherapeutischer Betreuung werden die Kinder in den Gesundheitszentren regelmäßig durch Diätologinnen unterstützt. Dabei werden die bisherigen Ernährungsgewohnheiten der Kinder analysiert, die Teilnehmenden individuell in Sachen gesunder Ernährung beraten und Tipps zur langfristigen Ernährungsumstellung gegeben.

Die Treffen mit den Ernährungsexperten finden alle vier Wochen statt. Kinder, die nach dem fünfmonatigen Programm weiterhin Sportkurse besuchen möchten, können dies bei den teilnehmenden Vereinen tun. Ebenfalls kann die diätologische Beratung nach Ablauf des Kurses bei Bedarf weiter in Anspruch genommen werden.

Einbeziehung der Eltern sehr wichtig

„Wichtig ist, dass nicht nur die Kinder und Jugendlichen ausreichend motiviert sind, sondern auch die Eltern Engagement zeigen und ihre Kinder unterstützen“, betont Universitätsdozentin Claudia Wojnarowski-Pichlmüller, Leiterin des GZ Wien-Nord und der dortigen Kinderambulanz, „um den Mädchen und Burschen optimal helfen zu können, ihre Lebensgewohnheiten dauerhaft zu verändern, werden die Eltern voll in das Projekt miteinbezogen“.

Finanziert wird das Projekt bis Ende Jänner aus Mitteln des Landesgesundheitsförderungsfonds, der im Rahmen der Gesundheitsreform von der Sozialversicherung und der Stadt Wien eingerichtet wurde. Danach werden die Kosten ausschließlich von der WGKK getragen.

Links: