Filmfonds: Matura-Horror und Paar-Probleme

Das Niedermetzeln von Maturanten, Paartherapie und der Zirkus Roncalli im Wandel der Zeit - breit ist das Spektrum an geförderten Projekten durch den Filmfonds Wien. 1,88 Mio. Euro werden an zehn Projekte ausgeschüttet.

Zu den geförderten Vorhaben zählt mit „Blood Jam - Die letzte Party Deines Lebens“ das neue Projekt von Regisseur Dominik Hartl („Angriff der Lederhosenzombies“), der einer Gruppe von Maturareisenden einen Killer auf den Hals hetzt. Der Dreh ist für kommenden Sommer in Wien und Kroatien angesetzt.

Ebenfalls auf Spannung setzt der Psychothriller „Vienna Waltz“, in dem ein französisches Ehepaar bei seinen Seitensprüngen einen Stalker aufreißt. Marc Fitoussi führt hier die Regie nach einer Buchvorlage der Schwedin Karin Alvtegen. Die Dreharbeiten sind hier für Frühjahr 2017 primär in Wien geplant. Eingereicht hatten 28 Projekte.

Prozess-Aufbearbeitung des „Schlächters von Vilnius“

Bei der Verfilmung von Daniel Glattauers „Die Wunderübung“ hingegen treibt Regisseur Michael Kreihsl einen Mediator im Rahmen einer Paartherapie zur Verzweiflung, wobei neben Aglaia Szyszkowitz und Axel Milberg auch Erwin Steinhauer im Schauspielerensemble vertreten ist. 20.000 Euro Projektentwicklungsförderung gibt es indes für die Riahi-Brüder Arman T. und Arash T., die sich mit „Herr Duschek aus dem Gemeindebau“ einem reaktionären Hausbesorger nähern wollen.

Autor Daniel Glattauer

ORF/Hubert Kickinger

Daniel Glattauers „Die Wunderübung“ wird ebenfalls gefördert

Das Gerichtsverfahren um Franz Murer, den „Schlächter von Vilnius“, der 1963 in Graz freigesprochen wurde, arbeitet Christian Frosch in „Murer – Anatomie eines Prozesses“ auf, während Regisseurin Shirin Neshat („Women without Men“) mit „Looking for Oum Kulthum“ die iranische Künstlerin Mitra zeigt, die im Exil Erfolg hat, dadurch aber von ihrer Familie abgeschnitten ist. Leila Hatami („Nader und Simin“) übernimmt hier die Hauptrolle, wobei die österreichisch-deutsche Produktion bereits derzeit in Wien und Marokko gedreht wird.

Unterstützung für Ö1-Porträt

Einen Dokumentarfilm erarbeitet Harald Aue mit „Der Zirkus“, der das Roncalli-Imperium von Bernhard Paul von innen beleuchtet, während Jakob Brossmann („Lampedusa im Winter“) und David Paede mit „Gehört, Gesehen“ den Kultursender Ö1 porträtieren.

Johannes Holzhausen schließlich widmet sich nach seinem Erfolg mit „Das große Museum“ Rumänien, das er mit „The Royal Train – Eine Reise in Rumänien“ im postkommunistischen Zustand schildert. Und schließlich wirft Nikolaus Geyrhalter mit „Die bauliche Maßnahme“ ein kritisches Auge auf die Wiedererrichtung von Grenzbarrieren zwischen Italien und Österreich, wobei hier bereits in Tirol gedreht wird.

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