Van der Bellen: Wahlkampf am Land

Simmering hat Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen keinen Besuch abgestattet, obwohl Norbert Hofer dort im Mai die meisten Stimmen erhalten hat. Der Wahlkampf führte ihn vor allem in ländliche Gegenden.

Simmering habe er keinen größeren Besuch abgestattet, erklärt der Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, Alexander Van der Bellen, im Interview mit „Wien heute“ damit: „Simmering war der einzige Bezirk wo ich im Mai keine Mehrheit hatte, der einzige von 23 Wiener Bezirken.“ Wichtiger wäre, so Van der Bellen, dass alle seine Wähler erneut für ihn stimmen würden.

Den Wähleranalysen, wonach etwa Arbeiter vorwiegend für Norbert Hofer stimmten, will Van der Bellen nicht zu viel Wert beimessen, vor allem das Stadt-Land-Gefälle wäre jedoch offensichtlich gewesen. Deshalb waren seine meisten Reisen in die ländlichen Gegenden - „dorthin wo Leute wohnen, die mich noch nicht kennen und das Klischee haben, das ist so ein Städter, der hat mit uns nichts am Hut.“

Van der Bellen

ORF

Alexander Van der Bellen im „Wien heute“-Interview

Keine Zweifel an Demonstrationsrecht

„Veränderung gehört zum Leben, sicherlich hat sich der Bezirk hier in der Gegend in den letzten Jahren verändert, aber das ist normal“, geht Van der Bellen auf eines der Probleme im Bezirk Ottakring ein. Im „Wien heute“-Interview, das am Brunnenmarkt stattfand, ging Van der Bellen auf die Sorgen der Bewohner ein. Er würde verstehen, wenn vor allem ältere Menschen Probleme hätten, mit diesen Änderungen umzugehen.

Von immer wieder diskutierten Einschränkungen des Demonstrationsrechts hält Van der Bellen nichts, jedoch: „Dass Recht und Ordnung bei jeder Demonstration auch eingehalten werden müssen, das ist auch klar.“ Das Demonstrationsrecht sei jedoch ein Akt der Freiheit und verfassungsrechtlich geschützt, „und daran gibt es keine Zweifel" - mehr dazu in Kurdendemo: Strache für Verbot.

Wohnungsentscheidung nach 4. Dezember

Für ihn sei es wichtig aufeinander zuzugehen, wenn sich Probleme ergeben. Wenn er Bezirksvorsteher werden könnte, würde ihm die Wahl für einen bestimmten Bezirk schwerfallen: „Jeder Bezirk hat seine eigenen Herausforderungen.“ In seinem derzeitigen Wohnbezirk Mariahilf gebe es etwa wenig Parks. Die großen Flächenbezirke Floridsdorf oder Donaustadt hätten hingegen schon Ausmaße einer eigenen Stadt.

Angesprochen auf seinen Wohnort, sollte er Bundespräsident werden, hofft Van der Bellen in seiner derzeitigen Wohnung bleiben zu können: „Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich diese Entscheidungen alle verschoben auf die Zeit nach dem 4. Dezember.“

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