Millionenbetrug durch Handwerker

150 Beamte haben am Donnerstag eine Razzia in Wien und Wien-Umgebung durchgeführt. Zwölf Handwerkerbetriebe sollen Wiener Wohnen bei der Sanierung von Gemeindebauten um Millionen betrogen haben.

„Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht ein dubioses Netzwerk aus zwölf Glaserei- und Malereibetrieben, Boden- und Fliesenlegern sowie ihre wirtschaftlichen Machthaber“, schreibt der „Kurier“ (Onlineausgabe). Sie sollen Preise abgesprochen und Arbeiten zu teuer verrechnet beziehungsweise verrechnete Leistungen nicht oder „bewusst minderwertig“ ausgeführt haben. So seien Wohnungen nur einmal ausgemalt, aber sieben Anstriche in Rechnung gestellt worden. Laut „Krone“ (Onlineausgabe) geht es um 65 Millionen Euro Schaden.

Bauarbeiter

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Ermittlungen gegen zwölf Betriebe

150 Beamte an rund 40 Orten im Einsatz

„Es wurden Hausdurchsuchungen an mehreren Standorten durchgeführt“, bestätigte Oberstaatsanwalt Rene Ruprecht von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft den beiden Zeitungen. Es werde wegen des Verdachts des Betruges und wettbewerbsbeschränkender Preisabsprachen ermittelt. Die Razzia erfolgte am Donnerstag, wurde aber erst am Freitag bekannt.

Jährlich werden rund 9.000 Gemeindewohnungen saniert.

Gegen die zwölf verdächtigten Unternehmen werde nach dem Finanzstrafgesetz und wegen des Verdachts der Schwarzarbeit bzw. des Sozialbetrugs ermittelt. Insgesamt seien 93 Beschuldigte angeführt, es seien aber auch Mehrfachnennungen darunter. Die Strafdrohung betrage bei Betrug bis zu zehn Jahre Haft.

Im Zusammenhang mit Fall im Jahr 2013

Die Razzia steht im Zusammenhang mit einem im Jahr 2013 aufgeflogenen Betrug. Damals ging es um eine Liesinger Firma, die für die Sanierung von Gemeindewohnungen im Schnitt um ein Viertel zu viel verrechnet hatte - mehr dazu in Handwerker linkten Wiener Wohnen. Aus dem Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) hieß es nun, dass sich die Ermittlungen in dem Fall über Jahre erstreckt hätten. Die jüngste Razzia habe sich auf diesen einen Fall bezogen.

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