Rückholaktion für Zehn-Meter-„Walfisch“

Das Wien Museum darf ab sofort einen „Walfisch“ sein Eigen nennen. Die rund zehn Meter große Skulptur stammt aus dem Prater und wurde nur gerettet, weil sie ein Abbruchunternehmer aufgehoben hat.

Der „Walfisch“ war als Werbefigur am gleichnamigen Gasthaus im Prater angebracht. Das legendäre, inzwischen verschwundene Lokal „Zum Walfisch“ gab es schon im 18. Jahrhundert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts betrat man den Gastgarten durch ein Tor, das aus Unterkiefer und Rippe eines Wals gebildet wurde.

Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde das Lokal an anderer Stelle wieder aufgebaut und in den 1950er-Jahren mit einem riesigen Wal aus Metall behübscht - eben jenes zehn Meter lange und mehr als eine Tonne schwere Exemplar, das nun in den Besitz des Wien Museums übergegangen ist.

„Es war Gefühlssache“

Die Rettung des Wals ist Güner Ayaz zu verdanken. Der Abbruchunternehmer betreibt am Standort des früheren Gasthauses, das vor einigen Jahren abgerissen wurde, die Prater Alm und hat die Skulptur aus Eisen und Holz dem Museum als Schenkung überlassen.

Wal wiegt 1,5 Tonnen

Die Außenhaut des Wals ist aus Blech, der Unterbau besteht aus einem Eisengerüst und einer Holzkonstruktion. Er ist zehn Meter lang und wiegt knapp 1,5 Tonnen.

„Es ist ein Objekt, von dem wir dachten, dass es vielleicht Sinn macht, es nicht zu demolieren und wegzuschmeißen. Es war Gefühlssache“, sagt Ayaz gegenüber „Wien heute". Auch Ursula Storch, Vizedirektorin des Wien Museums und Kuratorin des Pratermuseums, zeigt sich begeistert: „Der Walfisch war zweifellos ein Prater-Wahrzeichen.“

Wal wird in Himberg restauriert

Der „Walfisch“ wurde am Mittwoch ins Depot des Wien Museums nach Himberg gebracht, wo er in den kommenden Monaten restauriert wird. Danach soll er auf dem Dach des Pratermuseums, das zum Wien Museum gehört, montiert werden, teilten Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) und Museumschef Matti Bunzl mit.