1.363 Frauen und Kinder in Frauenhäusern

Im Vorjahr haben 1.363 Frauen und Kinder Schutz in Wiener Frauenhäusern gesucht. Mit einer neuen Kampagne sollen verstärkt die Frauen statt der Gewalt in den Mittelpunkt gestellt werden.

Die Kampagne wird den Slogan „Damit aus den Scherben der Vergangenheit eine Zukunft ohne Gewalt wird“ tragen. „Frauen, die sich an die Frauenhäuser wenden, sind zwar Opfer von Gewalt, aber sie sind auch mutige, starke Frauen, denn viele von ihnen sind mit Fug und Recht als ‚survivors‘ - Überlebende - zu bezeichnen“, sagte Andrea Brem, Geschäftsführerin des Vereins Wiener Frauenhäuser.

„Was wir immer wieder feststellen ist, dass sich betroffene Frauen vermehrt melden, wenn über das Thema in der Öffentlichkeit kommuniziert wird“, so Brem. Laut einer Eurobarometer-Umfrage der Europäischen Kommission kennt in Österreich ein Viertel der Befragten selbst Opfer von häuslicher Gewalt, 88 Prozent kennen das Beratungsangebot für Frauen, die von Gewalt betroffen sind.

Plakat für neue Kampagne der Wiener Frauenhäuser

ORF

Eine neue Kampagne für die Wiener Frauenhäuser trägt den Slogan „Damit aus den Scherben der Vergangenheit eine Zukunft ohne Gewalt wird“

700 Kinder und Jugendliche

Mehr als die Hälfte der Klienten der Wiener Frauenhäuser sind Kinder und Jugendliche - im Jahr 2015 waren es rund 700. „Frauen mit vielen Kindern haben es, wenn sie vor häuslicher Gewalt flüchten müssen, besonders schwer, anderswo unterzukommen. Diese Frauen sind ebenso besonders verletzliche Gruppen wie ältere Frauen oder auch Frauen mit Migrationshintergrund“, sagte Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).

Ein wichtiges Angebot für die betroffenen Frauen sind laut Frauenberger auch die Übergangswohnungen, die für 54 Frauen und Kinder nach dem Frauenhaus zu Verfügung stehen, bis eine dauerhafte Wohnmöglichkeit gefunden wird. 2015 haben dieses Angebot 106 Frauen mit 117 Kindern in Anspruch genommen. Etwa die Hälfte der Frauen schaffe es, innerhalb eines Jahres eine andere dauerhafte Wohnmöglichkeit zu finden.

Gemeinderätin Martina Ludwig-Faymann (SPÖ), Vorsitzende des Vereins Wiener Frauenhäuser, machte außerdem auf die ambulante Beratungsstelle der Frauenhäuser aufmerksam, in der es im vergangenen Jahr insgesamt 14.155 Kontakte und durchschnittlich 28 persönliche Beratungen pro Woche gegeben habe.

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