Schottenberg-Comeback in der Josefstadt

Nach einem Jahr Pause hat Michael Schottenberg sein Comeback gefeiert. Der frühere Volkstheater-Direktor inszeniert im Theater in der Josefstadt, wo er vor 40 Jahren debütierte, „Das Mädl aus der Vorstadt“.

„Ich habe mich um mich selbst gekümmert. Ich habe gemacht, was mir Spass macht und woran ich glaube und das möchte ich weiter machen. Das war ein wunderschöner kurzer Abstecher und thats it“, bilanzierte Schottenberg gegenüber „Wien heute“ seine einjährige Pause. Vor einem Jahr hatte Schottenberg die Leitung des Volkstheaters an Anna Badora übergeben - mehr dazu in Schottenberg zieht sich aus Branche zurück.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 2.12.2016, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

Als Regisseur ist Schottenberg nun ans Theater in der Josefstadt zurückgekehrt: „Herbert Föttinger hat angefragt und ich finde, es ist ja auch die Funktion eines Direktors zu verführen. Es hat ein halbes Menschenleben gebraucht, um dahin zurückzukommen, da wo ich begonnen habe, das ist schön.“ Denn Schottenberg gab im Theater in der Josefstadt 1976 sein Debüt, so Direktor Herbert Föttinger: „40 Jahre später schließt sich ein Kreis. Das finde ich einfach toll und das freut mich wahnsinnig.“

Herbert Föttinger und Michael Schottenberg

ORF

Herbert Föttinger freut sich über das Comeback von Michael Schottenberg

Dem Direktor des Theaters in der Josefstadt streute Schottenberg im „Wien heute“-Interview Rosen: „Ich beneide ihn um ein wirklich funktionierendes Haus, das sehe ich jetzt von innen, das ist toll aufgestellt, das hat tolle Abteilungen, wunderbare Schauspieler, da beneide ich ihn. Aber das hat er sich ja selbst erarbeitet. Es hat ein Publikum das kommt, es ist warm, es regnet nicht rein, es ist alles gut hier. Aber um seinen Job beneide ich ihn nicht, das habe ich auch gemacht und damit ist es jetzt gut.“

Nestroy als „wahres Geschenk“

An der Inszenierung des Nestroy-Stücks „Das Mädl aus der Vorstadt“ hat Schottenberg unter anderem der Text gereizt, wie er in einem APA-Interview vor der Premiere sagte: „Nestroy hat so unfassbar großartige Wortbilder niedergeschrieben. Es lässt sich trefflich über sie nachdenken, sie sind das wahre Geschenk.“ Das Stück ist für Schottenberg eines der „wienerischsten“ von Nestroy.

Unter der Regie von Michael Schottenberg spielen im „Mädl aus der Vorstadt“ unter anderem Michou Friesz als Witwe Frau Erbsenstein, Martin Zauner als Spekulant Kauz, Matthias Franz Stein als Bräutigam GiglDanny Krausz als Rosel, Josephine Bloeb als Sabine und Thomas Kamper als Winkelagent Schnoferl. Das titelgebende Mädl aus der Vorstadt, die heftig umworbene Thekla, wird von Daniela Golpashin dargestellt. Das Bühnenbild stammt von Hans Kudlich, die Kostüme von Erika Navas.

Michael Schottenberg in der Josefstadt

Im „heute leben“-Interview erzählt Michael Schottenberg, wie es zum Engagement am Theater in der Josefstadt gekommen ist.

„Geburtstagsstück“ für Erni Mangold

Fix ist bereits, dass Schottenberg in den Kammerspielen „Harold und Maude“ zum 90. Geburtstag von Erni Mangold inszenieren wird. „Sie ist der jüngste Mensch, den ich kenne. Dieses Stück, wenn ich es richtig verstehe, ist gleichermaßen ein Geschenk an sie und an ihr Publikum. Eigentlich ist sie selbst das Geschenk“, so Schottenberg.

Ob es zu weiteren Arbeiten mit dem Theater in der Josefstadt kommt ist offen. „Ich will viel und der Rest liegt bei ihm. Ich werde mein bestes dafür tun“, meinte Herbert Föttinger. „Er hat immer Chancen, aber schauen wir mal“, war die Reaktion von Schottenberg gegenüber „Wien heute“.

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