Van der Bellen: „Sicher kann niemand sein“

Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen hat am Sonntagvormittag in einer Schule in Mariahilf seine Stimme abgegeben. Er zeigte sich optimistisch, aber „sicher kann niemand sein“. Auch Alt-Bundespräsident Heinz Fischer gab sich optimistisch.

Van der Bellen bat die Wartenden bei seinem Eintreffen mit den Worten „Bin gleich wieder da!“ um Geduld. Nach wenigen Minuten kehrte er aus dem Wahllokal zurück und stellte sich vor der Schule kurz den Journalistenfragen. Er ist nach eigenen Worten "optimistisch und zuversichtlich. Aber sicher kann niemand sein“, sagte Van der Bellen nach dem Verlassen des Wahllokals. Es sei eine richtungsweisende Wahl für Europa.

Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer (l) nach der Stimmabgabe am Sonntag, 04. Dezember 2016, anl. der Bundespräsidenten Stichwahl-Wiederholung in Wien

APA/Schlager

Großes Medieninteresse bei Stimmabgabe Van der Bellens

Er traf mit Ehefrau Doris Schmidauer gegen 11.00 Uhr ein, beobachtet von einer Vielzahl an Journalisten, die von Polizei und Absperrungsbändern in Zaum gehalten wurden. Ins Abstimmungslokal durften die Medienvertreter nicht mit. Der Wahlkampf sei anstrengend gewesen, und das Ergebnis der Bundespräsidentenstichwahl werde man wohl erst am Montag kennen, so Van der Bellen.

Hofer gab sich ebenfalls „optimistisch“

Auch SPÖ-Kanzler Christian Kern gab in Wien seine Stimme ab - ebenso wie FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Grünen-Chefin Eva Glawischnig.

FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer zeigte sich bei seiner Stimmabgabe im Burgenland „optimistisch“. Das Medienaufkommen vor der Musikschule in Pinkafeld war ebenfalls groß - mehr dazu in Großes Medieninteresse bei Hofers Stimmabgabe (burgenland.ORF.at).

Fischer: „Das wird eine perfekte Wahl“

Nach zwölf Jahren als Staatsoberhaupt wählte Heinz Fischer erstmals wieder als einfacher Bürger. „Das wird eine perfekte Wahl“, zeigte sich der Alt-Bundespräsident optimistisch. Auch ist Fischer „absolut“ zuversichtlich, dass der von ihm unterstützte Kandidat Van der Bellen ihm in der Hofburg nachfolgen wird.

Altbundespräsident Heinz Fischer am Sonntag, 04. Dezember 2016, im Rahmen der Bundespräsidenten Stichwahl-Wiederholung vor einem Wahllokal in Wien

APA/Neubauer

Alt-Bundespräsident wählte nach zwölf Jahren wieder als „Zivilist“

Schon zeitig um 8.15 Uhr kam Fischer mit seiner Frau Margit gut gelaunt zum Amtshaus in der Lerchenfelder Straße im achten Bezirk. Es handle sich um eine wichtige Wahl und trotzdem „eine Wahl wie jede andere, weil jede Wahl wichtig ist“, betonte er.

Angelobung am 26. Jänner

„Ich schätze, dass wir morgen am Abend, da doch weniger Wahlkarten dagewesen sind, in der Lage sein müssten, ein gesamtes Ergebnis zu präsentieren“, sagte Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Wahlsonntag.

Ficht kein Kandidat die Wahl an, werden die Österreicher kurz vor Weihnachten - am 22. Dezember - ganz fix wissen, wer ihr nächstes Staatsoberhaupt ist. Auf die gewohnte Neujahrsansprache müssen sie dennoch verzichten: Denn angelobt wird Fischers Nachfolger erst am 26. Jänner. Bis dahin führen die drei Nationalratspräsidenten die Amtsgeschäfte. Fest steht, dass der achte gewählte Bundespräsident der erste wird, den weder SPÖ noch ÖVP ins Rennen geschickt haben.

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