„Stadt ohne Juden“: Rettung erfolgreich

Das Filmarchiv Austria hat wenige Tage vor Ende seiner Crowdfunding-Kampagne zur Restaurierung von „Die Stadt ohne Juden“ die Zielsumme von 75.500 Euro erreicht. Szenen waren auf einem Flohmarkt gefunden worden.

Bis Mittwochnachmittag sind knapp 76.400 Euro von 635 Unterstützern für die Basissicherung des österreichischen Stummfilms von Hans Karl Breslauer aus dem Jahr 1924 eingegangen. Die Initiative läuft noch bis Samstagabend - mehr dazu in „Stadt ohne Juden“: Film vor Vervollständigung.

Auf Pariser Flohmarkt gefunden

Im Oktober 2015 waren verloren geglaubte Szenen des Schlüsselwerks auf einem Pariser Flohmarkt gefunden worden. Gedreht nach einer Romanvorlage des jüdischen Schriftstellers Hugo Bettauer, ist „Die Stadt ohne Juden“ laut Filmarchiv „der weltweit erste Film, der wie eine Vorahnung die Vertreibung der Juden, die nur wenige Jahre später Realität wurde, sowie die damit verbundenen politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen darstellt“.

Mit dem nun gesammelten Geld soll das auf fragilem Nitrofilm erhaltene Zeitdokument auf modernes Sicherheitsmaterial umkopiert und digitalisiert werden. In weiteren Schritten soll der Film umfassend restauriert und auch erstmals in voller Länge vorgeführt werden. Hierfür ist man laut Filmarchiv bereits in Gesprächen mit Fördergebern.