Philharmoniker restituieren Raubkunst

Ein von den Nazis geraubtes Gemälde im Depot der Wiener Philharmoniker soll restituiert werden. Noch vor Weihnachten soll das Werk an die Erben des ehemaligen Besitzers zurückgegeben werden, berichtet „Profil“ (Onlineausgabe).

Die lange Geschichte eines französischen Raubkunstgemäldes im Depot der Wiener Philharmoniker soll nun ein Ende finden: Möglichst noch vor Weihnachten wird das Orchester das Werk, das ihm 1940 für Auftritte im besetzten Frankreich vom Chef der Geheimen Feldpolizei geschenkt worden war, an die Erben seines Besitzers Marcel Koch restituieren. Das bestätigte die Sprecherin des Orchesters gegenüber „Profil" (Onlineausgabe).

Port-en-Bessin Philharmoniker

Ayre Wachsmuth

Das Werk „Port-en-Bessin“ soll noch vor Weihnachten restituiert werden

Gemälde halbe Million Dollar wert

Bereits im April 2014 wurde über den Fall berichtet. Damals teilten die Philharmoniker mit, dass sie das Bild den Koch-Erben zurückgeben wollen. „Die Restitution dieses Bildes ist uns ein besonderes Anliegen. Wir sind seit vielen Jahren bestrebt, die Vergangenheit der Wiener Philharmoniker aufzuarbeiten, und stellen uns unserer Verantwortung, historisches Unrecht wiedergutzumachen“, sagte der damalige Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg - mehr dazu in Raubkunstfall bei Philharmonikern.

Zu diesem Zeitpunkt rechnete man offenbar mit einer schnellen Restitution. Denn eine feierliche Übergabe an die Erben Kochs hätte noch 2014 stattfinden sollen, teilten die Philharmoniker mit. Hellsberg hatte erst 2013 die Kunsthistorikerin Sophie Lillie mit der Erbensuche beauftragt. Nun sollen fünf Rechtsnachfolger des 1999 kinderlos verstorbenen Marcel Koch feststehen. Experten schätzen den Wert des Gemäldes „Port-en-Bessin“ des Neo-Impressionisten Paul Signac auf eine halbe Million Dollar.

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