„Weitere Maßnahmen“ nach Ärztestreik

Die Hausärzte streiken am Mittwoch wegen der geplanten Gesundheitsreform. Sollte die Politik beim Gesetzesentwurf nicht „nachbessern“, wird es laut Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres „weitere Maßnahmen“ geben.

Rund 750 Hausärzte mit Krankenkassen werden ihre Ordination am Mittwoch geschlossen halten. Sie protestieren gegen die neue Gesundheitsreform, die am Mittwoch im Nationalrat beschlossen werden soll. Für Notfälle wird an diesem Tag der Ärztefunkdienst zur Verfügung stehen, der eingesetzt wird wie an einem Feiertag - mehr dazu in Großteil der Hausärzte streikt mit.

„Nicht legitim, die Ausgaben zu drosseln“

„Es geht darum, dass ein Ausgabendeckel beschlossen wird. Bis 2021 sollen die Gesundheitsausgaben gedeckelt werden auf 2,3 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes. Es gibt keinen Bereich, wo es einen Ausgabendeckel gibt. Und in einer Zeit, wo die Bevölkerung älter wird, wo Wien rasant wächst um 40.000 Menschen pro Jahr, ist es nicht legitim, die Gesundheitsausgaben zu drosseln“, sagt Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres im „Wien heute“-Interview.

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Warnung vor privaten Ambulatorien

Die Politik will außerdem mehr Primärversorgungszentren. Szekeres: „Eine weitere Befürchtung ist, dass anstatt des Hausarztes Ambulatorien im Eigentum von Fonds oder Kapitalgesellschaften hier die Versorgung übernehmen könnten. Und wir glauben, dass der Hausarzt die bessere Versorgung bietet.“

Chronologie der Ärzteproteste

Am Mittwoch wollen die Hausärzte auch in Wien streiken. „Wien heute“ fasst die Hintergründe des Protests zusammen.

Thomas Szekeres

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Laut Szekeres hat der Streik nichts mit der Ärztekammer-Wahl zu tun

„Weitere Maßnahmen beschlossen“

Szekeres hofft auf Nachbesserungen im Gesetzesentwurf. Sollte die Politik nicht einlenken, schließt die Ärztekammer weitere Protestmaßnahmen nicht aus. „Wir haben weitere Maßnahmen beschlossen, aber die sind noch nicht terminisiert. Und wir sind optimistisch, dass die Politik ein Einsehen hat und die Gesetze entsprechend adaptiert“, so Szekeres.

Mit der bevorstehenden Ärztekammerwahl im März soll der Streik laut Szekeres nichts zu tun haben: „Wir sind seit vielen Jahren sehr kritisch. Damals hat es keine Wahlen gegeben. Es ist unabhängig davon. Außerdem gibt es innerhalb der Ärzteschaft eine Geschlossenheit.“

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