Helnwein schenkte Albertina sieben Werke

Zum Beispiel eine riesige Micky Maus mit Pinkstich: Die Bilder von Gottfried Helnwein lassen nur die wenigsten kalt. Seit heute sind sieben in der Wiener Albertina zu sehen. Der Künstler schenkte sie dem Haus.

Die Verbindung zwischen Helnwein und der Albertina reicht weit zurück. Hier fand auch die erste große Einzelschau des hyperrealistischen Malers mit Faible für Schockelemente statt. Es folgten weitere Zusammenarbeiten und schließlich 2013, zum 65. Geburtstag des Künstlers, eine große und höchst erfolgreiche Retrospektive. „Ich war von den gewaltigen emotionalen Reaktionen überwältigt“, sagte Helnwein bei der Pressekonferenz am Dienstag über die Schau. „Das hat mich sehr gerührt.“ Nicht zuletzt deshalb habe er sich zur Schenkung der sieben Werke entschlossen.

Minister Thomas Drozda mit Künstler Gottfried Helnwein und Albertina-Direktor Klaus-Albrecht Schröder

Karl Schöndorfer

Helnwein mit Kulturminister Thomas Drozda (links) und Albertina-Direktor Klaus-Albrecht Schröder (rechts)

Werke in eigenem Raum zu sehen

Neben „Pink Mouse 2“, „Righteous Man V (Blue Boy)“ und den drei Arbeiten aus der „Sleep“-Serie befindet sich darunter auch „Epiphany III (Presentation at the Temple 2)“, das ein schlafendes Mädchen auf einem Altar, umgeben von entstellten Kriegsversehrten, zeigt. Und „The Murmur of the Innocents 39“, wie auch die anderen Werke großformatig ausgefertigt, konfrontiert den Betrachter mit einem blutverschmierten Mädchen. Es sei die „Grausamkeit der Gesellschaft“, die Helnwein laut Schröder seit Jahrzehnten zu seinem Thema gemacht hat.

Gottfried Helnwein, Pink Mouse 2

Cyril Helnwein

„Pink Mouse 2“ aus 2008

Die sieben Werke sind nun in einem eigenen Raum im Rahmen der „Contemporary“-Ausstellung zu sehen und können so ihre Wirkung entfalten. Beinahe wie eine „kleine Retrospektive“ stünden sie in der Schau inhaltlich auch den Arbeiten von Anselm Kiefer gegenüber, die sich am Ende finden und „den Schrecken des Krieges“ thematisieren. Die Schau läuft noch bis 19. März 2017.

„Könnten uns solche Werke nicht leisten“

Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder bedankte sich vielfach bei Helnwein für dessen Großzügigkeit, „in Namen der Albertina und von hunderttausenden Besuchern. Wir könnten uns solche Werke gar nicht leisten.“

Auch Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) war bei der Präsentation der Bilder anwesend, um „Danke zu sagen“. Er schätze die Arbeiten Helnweins sehr: „Er ist ein Künstler, der den Finger in die Wunden legt und Gewalt sowie den latenten Faschismus auf gleichermaßen faszinierende wie schockierende Weise aufarbeitet.“ Die großzügige Schenkung „an eines der wichtigsten Museen der Welt“ sei auch Beleg für die Kontinuität der Zusammenarbeit.

Link: