Ordensspitäler: Mehrheit für Kampfmaßnahmen

Die Beschäftigten der Ordenspitäler haben sich mehrheitlich für Kampfmaßnahmen ausgesprochen. Die Gewerkschaft vida fordert nun für die nächste Lohnverhandlungsrunde „substanzielle Bewegung“ der Arbeitgeber.

In Wien fand am Donnerstagvormittag eine BetriebsrätInnenkonferenz statt, bei der rund 100 Teilnehmer den Fahrplan für Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik festgelegt haben. In Befragungen hatten sich davor 50 Prozent der Mitarbeiter beteiligt. Laut Willibald Steinkellner, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft vida, war das Ergebnis eindeutig: „92 Prozent sind bereit, für eine faire Einkommenserhöhung zu kämpfen.“

Eine für Donnerstag geplante Verhandlungsrunde wurde von der Gewerkschaft abgesagt. „Nachdem die Arbeitgeber in fünf Verhandlungsrunden nicht in der Lage waren, ein akzeptables Angebot vorzulegen, haben wir während der letzten zehn Tage die Beschäftigten in den Betrieben informiert und sie zum weiteren Vorgehen befragt“, wurde Steinkellner in einer Aussendung zitiert.

Betriebsrätekonferenz zu Kampfmaßnahmen in Ordensspitälern

vida

Der Fahrplan für Kampfmaßnahmen wurde am Donnerstag bei einer Betriebsrätekonferenz festgelegt

„Große Einkommenskluft“

Für die nächste Verhandlungsrunde am 10. Jänner wird nun eine „substanzielle Bewegung auf Seiten der Arbeitgeber“ erwartet. „Sollte das nicht geschehen, wissen sie nun, in welche Richtung sie die Auseinandersetzung damit führen“, so Steinkellner. Helga Kien, Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Vinzenz-Gruppe, erwartet eine „angemessene Erhöhung“: „Was bisher vorgelegt wurde, hätte jedoch Verschlechterungen bedeutet.“ Auch Vereinbarungen für Beschäftigte, die am 24. oder 31. Dezember arbeiten, werden laut Kien nicht eingehalten.

Bei den Verhandlungen geht es einerseits um die Einkommenserhöhung für 2017 für rund 8.000 Beschäftigte (davon rund 4.500 in Wien), andererseits um ein neues Gehaltsschema für das nicht ärztliche Personal. „Zwischen den Einkommen in den Ordensspitälern und jenen in öffentlichen Spitälern klafft eine enorme Lücke“, so Steinkellner.

Die betroffenen Wiener Ordensspitäler sind die Krankenhäuser der Barmherzigen Brüder und der Barmherzigen Schwestern, das Orthopädische Spital Speising, das Krankenhaus Göttlicher Heiland, das Herz Jesu Krankenhaus, St. Elisabeth, St. Josef und das Hartmannspital. Außerdem betroffen sind die Barmherzigen Schwestern in Innsbruck und das Krankenhaus St. Vinzenz in Zams in Tirol, die Barmherzigen Brüder in Eisenstadt sowie das Krankenhaus Schwarzach in Salzburg.

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