Tanzquartier in „unbekannte Gebiete“

Bettina Kogler ist in dieser Woche als neue Leiterin des Tanzquartiers Wien bestellt worden, sie tritt 2018 als Direktorin an. Kogler will auf Kooperationen setzen, „bei denen man die Fühler auch in bisher unbekannte Gebiete ausfährt“.

„Man kann eine Institution gänzlich neu denken. Genauso wichtig ist es, anzuerkennen, was im bisherigen Bestehen des Tanzquartier Wien gut funktioniert hat und dieses Potenzial weiter auszuschöpfen“, wurde Kogler in einer Aussendung zitiert. Sie will demnach das Tanzquartier zu einem „lebendigen Ort mit ungewöhnlichen Formaten, besonderen Kuratierungen und Kooperationen“ machen.

Bettina Kogler

APA/Elsa Okazaki

Bettina Kogler

Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) teilte am Donnerstag mit, dass sich Kogler gegen 16 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchgesetzt hatte. Unter ihr werde neben der internationalen Ausrichtung das TQW „künftig noch stärker die Wiener Homebase, das lebendige Zentrum für das heimische Tanzschaffen und sein tanzbegeistertes Publikum sein“, so Mailath-Pokorny.

Kuratorin im brut

Die 1974 in Wolfsberg geborene Bettina Kogler studierte Publizistik und Ethnologie, Erfahrungen im Tanzbereich sammelte sie etwa als künstlerische Leiterin des Festivals imagetanz ziwschen 2003 und 2013 sowie als Kuratorin im brut bis 2013. Zuletzt betreute sie im WUK die Abteilung performing arts. Als Kuratorin für Performance ist Kogler im Team des Donaufestivals. Ihr Vertrag im Tanzquartier Wien wird für vier Jahre gelten.

Walter Heun, künstlerischer Intendant des Tanzquartiers, gratulierte seiner Nachfolgerin. „Ich wünsche ihr eine genauso schöne und inspirierende Zeit wie ich sie die letzten acht Jahre am Tanzquartier Wien verbringen durfte. Das Haus ist ein wichtiger Impulsgeber für internationale Diskurse in Tanz und Performance und eine Plattform für die in Österreich arbeitende internationale Künstlerschaft“, so Heun.

Heuns Vorgängerin Sigrid Hareis war im Jahr 2000 die Gründungsintendantin des Tanzquartiers. Dass Heun nach zwei Funktionsperioden abgelöst wird, wurde vom Kulturstadtrat im April erklärt: „Damit die künstlerische Arbeit im Tanzquartier Wien weiter so gut läuft wie aktuell, muss man sie Veränderungen aussetzen.“ Heun bezeichnete die Ausschreibung als „normalen Prozess“.

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