KunstHaus: 2017 mit ökologischem Schwerpunkt

Das KunstHausWien setzt im kommenden Jahr auf „Kunst und Natur“ als Schwerpunkt. Direktorin Bettina Leidl erklärt: „Unsere natürlichen Lebensbedingungen sind nachhaltig bedroht.“ Für 2016 zieht sie eine positive Bilanz.

Gerade die Folgen des Klimawandels seien als Problemstellungen derart komplex, dass man sie nicht nur der Politik, Wissenschaft und Wirtschaft überlassen könne, betonte Leidl bei der Vorstellung des Jahresprogramms am Mittwoch. „Hier sind auch künstlerische, kritische Potenziale einer Gesellschaft gefordert.“ Daher sind die beiden Hauptausstellungen im kommenden Jahr ebenfalls diesem Bereich gewidmet. Zusätzlich bieten Garage und Galerie Arbeiten aus den Schnittfeldern Wildnis, Demokratie und Flucht.

Wasser-Ausstellung als erster Höhepunkt

Den ersten Höhepunkt bildet eine dem Wasser gewidmete Ausstellung des kanadischen Fotografen Edward Burtynsky. „Er setzt sich seit gut 30 Jahren mit der vom Menschen veränderten Landschaft auseinander“, erläuterte Leidl. Umgesetzt wird dies vom heute 61-Jährigen vorwiegend mit Luftaufnahmen, die etwa den Rückgang von Wasserressourcen veranschaulichen. „Es sind wunderbar abstrakte Bilder, die aber in ihrer Schönheit dennoch die Zerstörung sichtbar machen.“ Die Schau wird zudem die erste umfassende Einzelausstellung des Künstlers in Österreich sein.

Der künstlerischen Repräsentation der Natur ist wiederum „Visions of Nature“ (Arbeitstitel) gewidmet: Ab 13. September sind hier Positionen unterschiedlicher Künstler wie Tacita Dean zu erleben, die den Umgang mit der Natur veranschaulichen. Mit alternativer Landwirtschaft sowie den Gesichtern dahinter setzt sich hingegen Iris Andraschek in „Sekundäre Wildnis“ auseinander: Die österreichische Künstlerin wird ab 29. Juni in Garage und Galerie „Personen mit einem besonderen Verhältnis zur und einem eigenen Umgang mit der Natur“, so Leidl, in den Fokus rücken.

Gedanken zu Nachhaltigkeit ab Jänner

Die weiteren Programmpunkte in Garage und Galerie umfassen noch persönliche Erfahrungen (Gruppenausstellung „I Dreamed We Were Alive“), eine Verknüpfung von Flucht und Musik („A Gentle Air Passed Over Us“ von Pinar Ögrenci, jeweils ab 3. März) oder Mut als demokratische Tugend („No Hope No Fear“ in Kooperation mit der Angewandten, ab 11. Mai).

Für das traditionelle Residence-Programm wurde das Kuratorinnenduo Jade Niklai und Yasmine Ostendorf eingeladen, sich im Jänner mit verschiedenen Künstlern Gedanken zu den Bereichen Nachhaltigkeit, Biodiversität oder Umweltverschmutzung zu machen. Die Ergebnisse sind dann ab 6. Oktober in der Schau „Sustainability and Contemporary Art Practices“ zu sehen.

Zufrieden mit 2016

Mit dem bald zu Ende gehenden Ausstellungsjahr, in dem man auch 25 Jahre KunstHausWien feierte, zeigte sich Leidl zufrieden. Die erfolgreichste Schau sei jene zu Martin Parr mit rund 40.000 Besuchern gewesen. Insgesamt hofft man, die Zahlen des Vorjahres (man verzeichnete rund 145.000 Eintritte) zu halten oder noch leicht toppen zu können. Auch den Eigendeckungsgrad hielt man konstant bei etwa 60 Prozent, die Subventionen der Stadt Wien belaufen sich auf 400.000 Euro. Neben der Hundertwasser-Dauerpräsentation sei für Leidl weiterhin zentral, mit fotografischen Positionen eine eigene Nische zu besetzen.

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