Schüler feiern konfessionsübergreifend

An einer Schule in Ottakring bereiten sich Kinder verschiedenster Konfessionen gemeinsam auf Weihnachten vor. Die Schüler lernen dabei, die Traditionen der Anderen kennen und sie auch zu respektieren.

Kinder mit bis zu 29 verschiedenen Sprachen und aus zahlreichen Religionen treffen in der Gesamtschule Lorenz-Mandl-Gasse aufeinander: „Wir haben katholische Kinder, wir haben orthodoxe Kinder und muslimische Kinder - und dann gibt es noch so einzelne wie ein Kind, das bei den Zeugen Jehovas dabei ist zum Beispiel. Und diese bunten Mischungen haben wir in jeder Klasse“, so die Direktorin der GTVS Ottakring, Ingeborg Winkler.

Religion

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Trennung zwischen Religion und Tradition

Im Unterricht wird versucht, strikt zwischen Tradition und Religion zu trennen. Tradition, Brauchtum wie etwa der Adventkranz, wie Geschenke, wie den Christ- oder Weihnachtsbaum, all das könne durchaus in den Unterricht miteinbezogen werden. Warum Weihnachten gefeiert wird und was das Fest bedeutet, das gehöre aber in den Religionsunterricht.

Wichtig ist für die Lehrerin zu wissen, wie zuhause bei den Kindern mit Weihnachten umgegangen wird. Für die meisten ist es zumindest ein Fest der Familie, konfessionsübergreifend dürften die Süßigkeiten sein, die zum Fest gereicht werden.

Vorsicht ist dennoch geboten

Der gemeinsame Unterricht vor Weihnachten ist dennoch eine Herausforderung. Die Lehrer müssen vorsichtig sein im Umgang mit den Traditionen und auf keinen Fall beleidigend werden. Es passiere schnell, dass ein Kind zuhause etwas erzählt, was eigentlich gar nicht so gemeint war. Doch die Eltern seien großteils nachsichtig, bestätigt auch die Lehrerin Julia Kendöl: „Grad, wenns ums Essen geht, dass wir darauf schauen, dass keine Gelatine in den Süßigkeiten ist, dass kein Schweinefleisch verarbeitet wird, ja, aber das wars eigentlich schon. Die sind eigentlich sehr tolerant.“

Und Kinder sind eben Kinder. Kindern ist es ganz egal, welche Religion andere Kinder haben. Sie freuen sich, dass sie miteinander spielen können und Feste feiern, das ist das wichtigste, so Kendöl.

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