Cousin erstochen: Prozess erneut vertagt

Erneut ist am Straflandesgericht Wien ein schon einmal vertagter Mordprozess verschoben worden. Wieder erschien kein einziger der geladenen Zeugen. Nun sollen die Zeugen am 21. Februar polizeilich vorgeführt werden.

In dem Prozess angeklagt ist ein 20-Jähriger, der seinem um drei Jahre älteren Cousin in einer Wohnung in Wien-Brigittenau ein Messer in die Brust gerammt haben soll und dabei das Herz tödlich verletzt haben soll. Das Opfer dürfte sich in eine handgreifliche Auseinandersetzung des 20-Jährigen mit dessen damaliger Lebensgefährtin eingemischt haben.

Wie beim ersten Verhandlungstermin erschien auch am Donnerstag die nunmehrige Ex-Lebensgefährtin des Angeklagten nicht zum Prozess. Auch die Verwandten des Beschuldigten, die sich während der Tat ebenfalls in der Wohnung aufgehalten hatten, kamen nicht ins Gericht. Deshalb vertagte Richterin Beate Matschnig den Prozess nun ein zweites Mal. Neuer Termin ist der 21. Februar 2017. Dann sollen die geladenen Zeugen polizeilich vorgeführt werden.

Aussage der Ex-Lebensgefährtin für Gericht wichtig

Beim Prozessauftakt Anfang November hat der Angeklagte nur wenige Angaben gemacht. Es blieb auch offen, ob er sich schuldig oder nicht schuldig bekennt - mehr dazu in Cousin erstochen: Zeugen tauchten nicht auf. Das Gericht will unter anderem die Umstände des Streits in der Wohnung der Ex-Lebensgefährtin klären. Diese hatte sich mit ihrem jetzt angeklagten Freund gestritten, dessen Cousin ging dazwischen.

Angeklagter vor Prozessbeginn

APA/Herbert Neubauer

Der Angeklagte vor Prozessbeginn

Messer mit 24-Zentimeter-Klinge

Nachbarn, die den Streit hörten, verständigten die Polizei. Auch die Mieterin selbst rief die Einsatzkräfte. Polizeilich dürfte bis dahin keiner der Beteiligten aufgefallen sein. Opfer und Täter waren in Österreich nicht gemeldet und gingen hier keiner Beschäftigung nach. Der Täter wurde jedenfalls von Zeugen dabei gesehen, wie er aus der Wohnung mit einem Messer in der Hand flüchtete. Er wurde wenig später festgenommen - mehr dazu in Cousin wollte Streit schlichten: Ermordet.

Laut Gerichtsmedizin soll der Angeklagte seinem Cousin mit einem 24 Zentimeter langen Messer und erheblichem Kraftaufwand ins Herz gestochen haben. Der Cousin starb. Gegenüber der Polizei hatte der Verdächtige ausgesagt, er habe seinen Cousin nicht töten wollen.