Säulen und Mulden als Terrorschutz
Auf Betonsäulen wie in Schönbrunn verzichtet man auf dem Rathausplatz. Vielmehr wird auf Müllcontainer gesetzt, die eine Zufahrt ohnehin fast unmöglich machen. Man sehe sich an, wo es Sinn ergebe, Sicherheitsvorkehrungen wenige Tage vor Weihnachten noch zu adaptieren. „Die Aufstellung der Baustellenmulden ist eine erste Maßnahme, um die Sicherheit weiter zu erhöhen“, sagte Roman Hahslinger, Sprecher der Wiener Polizei.
APA/Herbert Neubauer
Insgesamt arbeite die Wiener Polizei an „drei Säulen“. Neben den Müllmulden sei das „die Verstärkung der Polizeieinsatzkräfte und die Erhöhung der Sensibilisierung der Menschen selbst“, so Hahslinger. Die Aufstellung von Baustellenmulden sei bei anderen Christkindlmärkten in der Bundeshauptstadt vorerst nicht geplant. „Wir stehen aber mit den Veranstaltern der jeweiligen Märkte in Verbindung. Wenn es Verbesserungsbedarf gibt, wird das auch gemacht“, bekräftigte der Polizeisprecher.
Betonsäulen vor Schloss Schönbrunn
In Schönbrunn wurden an allen Eingängen mit Beton gefüllte Stahlsäulen aufgestellt. Diese sollen als Schutz gegen Fahrzeuge dienen und eine ähnliche Attacke wie in Berlin verhindern.
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Das Aufstellen der Barrikaden habe die Wiener Polizei am Dienstagabend in Absprache mit dem Verfassungsschutz entschieden. „Ziel dieser ganzen Aktion ist es natürlich, etwaige Anschläge mittels Fahrzeugen zu verhindern“, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer in der ZIB2. „Das heißt, aufgestellt werden die dann im Bereich des Einganges.“ Mit der Polizei seien die Veranstalter der Christkindlmärkte in laufendem Kontakt.
Polizei will „Signale senden“
Bei der Polizei denke man nach den Ereignissen in Nizza und Berlin über weitere Sicherheitsvorkehrungen rund um Christkindlmärkte nach, sagte Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl im „Wien-heute“-Interview. „Das kann durch personelle Maßnahmen sein, indem man Verkehrskontrollen erhöht. Das werden wir tun. Und dort, wo es einfach geht, kann man natürlich auch bauliche Barrieren machen, um zu zeigen: Wir setzen Signale.“
Dazu gehört für Pürstl auch die Aufstockung der Polizeieinheiten in der Öffentlichkeit. „Wir wissen, dass eine Verunsicherung der Bevölkerung natürlich eingetreten ist, und das Sicherheitsgefühl ist uns besonders wichtig. Wir müssen signalisieren: Wir sind bereit.“ Das soll vor möglichen Trittbrettfahrern schützen, so der Polizeipräsident in „Wien heute“.
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Wie viele Polizisten im Einsatz sind, bleibt aus sicherheitstaktischen Überlegungen geheim. Einen Personalengpass ortet Pürstl nicht. „Es ist keine Schwierigkeit, unsere Maßnahmen, die wir ohnehin in der Vorweihnachtszeit schon seit vielen Jahren haben, durch zusätzliche Tätigkeit zu erhöhen.“