Illegales Glückspiel: Mehr als 70 Lokale

Im Kampf gegen das illegale Automatenglücksspiel hat die Wiener Polizei 2016 einige Erfolge verbuchen können. Aber laut der Plattform spieler-info.at gibt es immer noch zwischen 70 und 80 Lokale, die illegales Glücksspiel betreiben.

Die Plattform spieler-info.at hat sich dem Kampf gegen das illegale Glücksspiel verschrieben. Laut der Plattform gibt es in Wien derzeit bis zu 500 illegale Spielautomaten. Diese sind in Wien seit Jänner 2015 verboten. Die Plattform arbeitet mit der Polizei zusammen und gibt ihre Daten an die Behörden weiter.

Spielautomaten-Friedhof

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Illegale Spielautomaten werden in Wien regelmäßig aus dem Verkehr gezogen

Erste positive Effekte

Ein Insider, der für spieler-info.at tätig ist, erklärt gegenüber „Wien heute“, welche Formen des illegalen Glücksspiels momentan besonders häufig vorkommen: „Es gibt die konventionellen Glücksspielgeräte, aber auch die sogenannten Geschicklichkeitsspiele, wo ein Geschicklichkeitsspiel vorgelagert wird und dann erst das eigentliche Glücksspiel stattfindet. Und natürlich diese Internetplattformen.“

Das Verbot des „kleinen Glücksspiels“, also von Autromaten in Wien, soll trotzdem bereits postive Effekte erzielt haben. Bei der Spielsuchthilfe gibt es heuer um 20 Prozent weniger Klienten als noch 2009. Psychotherapeutin Izabela Horodecki, die sich unter anderem auf Spielsucht spezialisiert hat, hält das Gesetz für notwendig: „Es ist eine Präventionsmaßnahme, die dazu beiträgt, dass keine neue Generation der Jugendlichen spielsüchtig an Automaten wird.“

Live-Sportwetten sind in Wien seit März verboten

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Live-Sportwetten sind in Wien seit März verboten

275 illegale Automaten entfernt

Durch das Verbot sind allerdings andere Problem entstanden. 50 Prozent der Klienten spielen mittlerweile online oder sind auf Sportwetten umgestiegen. Zumindest im Bereich der Sportwetten hat die Stadt heuer das Gesetz verschärft und Live-Wetten verboten. Experten forden auch neue Gesetze für den Online-Bereich. Diese seien aber wohl nur auf EU-Ebene umsetzbar.

Sendungshinweis:

„Wien heute“, 31. Dezember, 19.00, ORF2

2016 hat die Finanzpolizei in Wien 275 illegale Glücksspielgeräte aus dem Verkehr gezogen. Ein Automat soll pro Monat 20.000 bis 30.000 Euro einbringen. Stadträtin Ulli Sima meint dazu: „Wir haben auch die Strafen auf 20.000 Euro pro Gerät angehoben, um da wirklich auch eine abschreckende Wirkung zu haben.“ Außderdem sei die Konsequenz, „wenn jemand mit illegalem Glücksspiel erwischt wird“, mittlerweile eine sofortige Betriebsschließung, so Sima.

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