„Glaspalast“ geht an BUWOG

Nach jahrelangem Hin und Her scheinen die Weichen in der Causa „Glaspalast“ in der Innenstadt endgültig gestellt: Die BUWOG Group hat das Projekt übernommen. Sie wird den „Glaspalast“ abreißen und ein Nachfolgegebäude errichten.

Die BUWOG wird an der Rathausstraße 1 ihr neues Kunden- und Verwaltungszentrum errichten. Der jetzige Standort am Hietzinger Kai platze bereits aus allen Nähten, weshalb schon zusätzliche Büros in umliegenden Gebäuden angemietet werden mussten, erklärte BUWOG-Sprecher Thomas Brey.

Wann man übersiedeln wird und wie viele Mitarbeiter in der künftigen Immobilie arbeiten werden, könne man zum jetzigen Zeitpunkt - so kurz nach dem erhaltenen Zuschlag beim Bieterverfahren - noch nicht sagen. Immerhin sei der Übernahmevertrag erst am gestrigen Mittwochnachmittag unterschrieben worden.

Ehemaliges Rechenzentrum der Stadt Wien

APA/Helmut Fohringer

Gestaltung und Zeitplan noch offen

Abriss und Nachfolgebau seit Jahren in Warteschleife

Kurze Rückblende: Im 1980 entstandenen „Glaspalast“ von Architekt Harry Glück in Rathausnähe war einst das städtische Rechenzentrum untergebracht. Nach dessen Auszug wurde entschieden, den nicht mehr allzu zeitgemäßen Komplex abzureißen - ursprünglich wurde hier 2014 avisiert - und ein neues Büro- und Geschäftshaus samt Tiefgarage zu realisieren. Dafür wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt, die behördlichen Genehmigungen wurden eingeholt und Visualisierungen veröffentlicht - mehr dazu in Gutachten kritisiert „Glaspalast“-Abriss.

Die Wien Holding wollte die Sache mit ihrer Tochtergesellschaft WSE (Wiener Standortentwicklung GmbH) selbst umsetzen. Das Projekt stand allerdings still. Begründet wurde dies u.a. damit, dass eine Mindestvermietungsquote von 75 Prozent erreicht werden müsse.

Mit Anfang Juli 2016 gab man schließlich bekannt, einen externen Investor für die Projektumsetzung zu suchen. Ein Bieterverfahren wurde gestartet, bei dem sich - wie jetzt bekannt wurde - die BUWOG-Gruppe durchsetzte. Wobei allerdings nur das Baurecht und nicht die Liegenschaft selbst veräußert wurde. Letztere bleibt im Eigentum der Stadt. Über den Preis sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es.

„Es gibt noch keine detaillierten Entscheidungen“

Ob sich das BUWOG-Gebäude optisch nun am ursprünglich geplanten Projekt orientiert oder ob man gar einen neuen Architekturwettbewerb auslobt, ist noch offen. „Es gibt noch keine detaillierten Entscheidungen“, so Brey. Man könne aber davon ausgehen, dass das künftige Gebäude den „ästhetischen Notwendigkeiten dieses Standorts“ gerecht werde.

Innenstadt fordert Wohnungen im Nachfolgebau

Der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl (ÖVP), fordert die Schaffung von Wohnraum im Nachfolgeprojekt für den „Glaspalast“. Es gebe einen aufrechten Beschluss der Bezirksvertretung vom 24. Februar 2016 zur Schaffung von Wohnraum im Objekt Rathausstraße 1, adressierte der City-Chef am Donnerstag an die BUWOG Group als neue Eigentümerin.

Da die BUWOG über die Gestaltung des Neubaus noch entscheiden will und somit nicht klar ist, ob die ursprünglichen Architekturpläne übernommen werden, will Figl die Verantwortlichen in den Bauausschuss des Bezirks einladen. Dort sollen die Projektbetreiber ihre Vorhaben präsentieren, so der Bezirksvorsteher in einer schriftlichen Stellungnahme.

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