Zwei Mordfälle aus 2016 weiter ungeklärt

Für manche ist das alte Jahr noch nicht abgeschlossen - etwa für die Polizei. Zwei Mordfälle aus 2016 haben die Kriminalisten noch nicht lösen können. Der Mord an einem Baumeister im Juni und der an einem Friseur im November.

Das Schussattentat auf den Baumeister am 24. Juni ist offenbar von langer Hand geplant: Als der Serbe gegen 1.00 Uhr seine Wohnung in der Kafkastraße in der Leopoldstadt verlässt, eröffnet der Angreifer das Feuer. Von mehreren Projektilen getroffen, ist der 50-Jährige auf der Stelle tot - mehr dazu in 50-Jähriger auf der Straße erschossen.

Ottakring Mann erschossen

ORF

Der Mann wurde direkt vor seiner Wohnung erschossen

Ermittlungen auch international

Sein Begleiter kann sich hinter einem Fahrzeug verstecken und bleibt unverletzt. Für die Polizei ist das Mordopfer kein Unbekannter: Wegen Betrugs und Geldwäsche in Millionenhöhe wurde der Bauunternehmer 2006 zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt.

Ungelöste Mordfälle 2016

Der Mord an einem Friseur in Meidling und der Mord an einem Baumeister in der Leopoldstadt im Juni sind weiterhin ungeklärt.

Kurz vor seinem Tod hat er ein nobles Innenstadtlokal gekauft. Von seinem Mörder fehle bis zur Stunde jede Spur, erzählt Polizeisprecher Roman Hahslinger: „Hier haben wir sehr viele Ermittlungsansätze, denn der Mann war sehr bekannt, er hatte einen sehr großen Bekanntenkreis. Da ist man jetzt immer noch dabei, das Ganze hier auszuwerten und nach Spuren zu suchen. Es wird auch international ermittelt, denn der Mann war auch international tätig.“

Motiv im Friseurmord unklar

Ein weiterer ungelöster Mord geschieht am 16. November. In der Wienerbergstraße in Meidling betritt ein Mann kurz vor Mittag einen Friseursalon. Er geht auf den Inhaber zu, beschimpft ihn in gebrochenem Deutsch, zieht eine Waffe und drückt ab. Dann flüchtet der Täter. Der Friseur erleidet mehrere Einschüsse im Oberkörper. Der 46-Jährige wird ins Krankenhaus gebracht und notoperiert. Am Abend ist er tot - mehr dazu in Friseur-Mord: Polizei hofft auf Videos.

Polizei am Tatort

APA/Georg Hochmuth

Beim Friseurmord fehlt vom Täter jede Spur

Hier sucht die Polizei noch nach dem Tatmotiv, wie Hahslinger erklärt: „Hier wurde lange spekuliert, ob es Eifersucht ist. Das ist ein mögliches Tatmotiv, wir lassen andere aber nicht außer Acht. Von einem Raubmord gehen wir nicht aus, weil gestohlen wurde nichts an Bargeld oder Ähnlichem. Deswegen bleibt die Motivlage offen.“ Die Kriminalisten gehen davon, dass der Mörder aus dem Bekanntenkreis des Opfers stammt.