Kurzparken: ARBÖ will E-Autos ausnehmen

Der Autofahrerklub ARBÖ will Elektroautos fördern - und zwar nicht nur monetär mit dem Zuschuss von bis zu 4.000 Euro, der ab heuer gilt. Konkret sollen Kurzparkzonen nicht für E-Autos gelten und Busspuren geöffnet werden.

Wer sich ein Elektrofahrzeug kauft, erhält heuer einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro. Diese Initiative zur Förderung der Elektromobilität bewertet der Autofahrerklub ARBÖ als „sehr sehr erfreulich und sehr positiv“, wie Sebastian Olbrecht vom ARBÖ im „Wien heute“-Studiogespräch sagte.

Allerdings: Nur monetäre Förderungen sind dem Klub zu wenig, die Autofahrervertreter wünschen sich „weitere, nicht monetäre Anreize. Man könnte zum Beispiel die Busspuren aufmachen oder eine Kurzparkzonen-Befreiung für Elektroautos schaffen“, so Olbrecht.

Olbrecht ARBÖ

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Sebastian Olbrecht vom ARBÖ will E-Autos von der Kurzparkzone befreien

Stadt stand Öffnung bisher kritisch gegenüber

So könne man der Elektromobilität einen weiteren dringend notwendigen Schub verleihen. Derzeit sind in Wien circa 1.000 E-Autos unterwegs, mit der Prämie rechnet Olbrecht mit einer Verdopplung oder sogar Verdreifachung dieser Zahl. Ganz neu ist die Idee der Öffnung der Busspuren nicht, die Stadt war bis jetzt allerdings mehr als zurückhaltend - mehr dazu in Busspuren bleiben für E-Autos geschlossen.

Dafür baut die Stadt an ihrem E-Tankstellennetz. In den kommenden Jahren soll das deutlich wachsen und so mehr Menschen motivieren, auf Elektromobilität umzusteigen - mehr dazu in Ausbau von E-Tankstellennetz startet.

Kritik an „Fleckerlteppich“ Parkpickerl

Kritik übt der ARBÖ auch an der derzeitigen Parkpickerllösung, ab September 2017 kommt diese Form der Parkraumbewirtschaftung auch in Favoriten zum Einsatz. „Das Problem an der Lösung in Wien ist, dass wir einen Fleckerlteppich haben“, so Olbrecht. Die Parkproblematik werde immer nur von einem Bezirk zum anderen verdrängt - mehr dazu in Parkpickerlstart in Favoriten im September 2017.

Parkpickerl Jordan Straße

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Statt den einzelnen Bezirkslösungen soll ein wienweites Zonenmodell kommen

Er wünscht sich daher eine wienweite Lösung, konkret ein Zonenmodell. So soll in einem äußeren Ring das Parken zwar zeitlich beschränkt, aber kostenlos sein. „In einem inneren Ring könnte man dann wenig bezahlen, in der Innenstadt wäre das Parken dann teurer“, so Olbrecht.

Zwischen 2010 und 2015 habe es jedenfalls einen Zuwachs von 16.000 Autos gegeben, „die müssen auch wo stehen“. Daher müssten auch die öffentlichen Verkehrsmittel besser sowie die Park and Ride-Anlagen im Süden und Westen Wiens „massiv“ ausgebaut werden, „damit die Fahrzeuge gar nicht in die Stadt kommen“.

Entscheidungen zu Lobautunnel erwartet

Im neuen Jahr sollen vor allem auch Lücken im Wiener Verkehrsnetz geschlossen werden: Unter anderem steht die Entscheidung zum Lobau-Tunnel auf der Agenda. Derzeit prüft das Höchstgericht dessen Umweltverträglichkeit. Maria Vassilakou hatte im „Wien heute“-Interview eine Lösung für Anfang des Jahres angekündigt - mehr dazu in Lösung für Lobautunnel Anfang 2017.

Außerdem soll auch der Beschluss zum neuen internationalen Busterminal fallen - der bisherigen Standort in Erdberg ist in den Augen der Stadt nicht mehr zeitgemäß - Busterminal: Weiter keine Einigung.

Baustelle U1

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Mit den Bauarbeiten zur U1-Verlängerung liegt man laut Wiener Linien im Plan

U1 ab September bis Oberlaa

Im September eröffnen die Wiener Linien die Verlängerung der U1 bis Oberlaa. Die Station Alaudagasse wird dadurch zu einem wichtigen neuen Verkehrsknotenpunkt. Entlang der Linie U4 geht die Modernisierung weiter. So startet etwa die Generalsanierung der Station Friedensbrücke - mehr dazu in U1-Verlängerung liegt im Zeitplan.

Für Fahrgäste der ÖBB soll es 2017 komfortabler werden. Mehr Züge und damit verbunden kürzere Intervalle auf den S-Bahnstrecken S7, Franz-Josefs-Bahn und Ostbahn sollen dies möglich machen.

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