Sternsinger setzen auf Pickerl statt Kreide

Tausende Sternsinger sind derzeit wieder unterwegs: Anstatt mit Kreide geschrieben, bieten sie den „C+M+B“-Segensspruch inzwischen auch als Pickerl an. Insgesamt kleben sie rund eine Million Pickerl, besonders beliebt sind diese in Wien.

Die Nachfrage nach den Pickerln hat sich in den vergangenen Jahren enorm gesteigert. „Die Pickerl werden vor allem im Wiener Raum massiv eingesetzt, weil man bei den modernen, weißen Türen mit Kreide nicht mehr weiterkommt“, so Georg Bauer von der Dreikönigsaktion gegenüber wien.ORF.at. Österreichweit bringen die Heiligen Drei Könige etwa eine Million Pickerl an, 160.000 davon in Wien.

Pickerl

Hilfswerk der Katholischen Jungschar

Statt Kreide kommen nun transparente Pickerl zum Einsatz

Kaum Probleme beim Ablösen

Die Qualität und die leichte Ablösbarkeit ist dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar wichtig. Das Ablösen soll bei den moderneren Türen kein Problem darstellen. „Am Land hingegen, wenn sie im Außenbereich bei alten Türen eingesetzt werden, kann es schon einmal vorkommen, dass sich auch ein Stück Lack mitlöst. Wir haben da schon Beschwerden bekommen, aber die sind pro Jahr an einer Hand abzählbar“, so Bauer. „Uns ist es aber eh prinzipiell lieber, wenn Kreide verwendet werden darf. Denn das ist auch billiger.“

Insgesamt kosten die Pickerl, die in Niederösterreich produziert werden, mehr als 9.000 Euro. „Ein Pickerl kostet also rund einen Cent“, so Bauer. Selbst dürfen die Sternsinger übrigens kein Pickerl kleben. „Das ist uns ganz wichtig, dass die Leute das selbst kleben. Wenn niemand zu Hause ist, hinterlassen wir einen Flugzettel, wo das Pickerl dabei ist - und natürlich einen Erlagschein.“ Traditionell besuchen die Sternsinger auch immer Politiker - mehr dazu in Sternsinger bei Heinz Fischer.

Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar

Feuersänger

Die Sternsinger sammeln heuer für Tansania

Sternsinger sammeln für Tansania

Rund 85.000 Kinder der Katholischen Jungschar gehen derzeit traditionsgemäß als Heilige Drei Könige von Haus zu Haus, um Segenswünsche für das neue Jahr zu verbreiten und singend Spenden zu sammeln. Zugute kommt das Geld Notleidenden auf der ganzen Welt, die in rund 500 Entwicklungshilfeprojekten in Afrika, Asien und Lateinamerika eingebunden sind.

Im Fokus der Sternsingeraktion 2017 steht Tansania. In dem ostafrikanischen Land leben 70 bis 80 Prozent der Einwohner direkt von der Landwirtschaft - oft rein zur Selbstversorgung. Wegen der klimatischen Bedingungen, mangels verfeinerter Anbautechniken oder auch wegen Landraubs ist die Ernte in manchen Regionen nicht gesichert. Die Folge sind Hunger und Armut. Im Vorjahr nahmen die Sternsinger 16,7 Millionen Euro in ganz Österreich ein. Die Spendenaktion wurde erstmals 1954 durchgeführt.

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