Amokfahrer bleibt weiter in U-Haft

Das Wiener Landesgericht hat am Mittwoch die U-Haft über einen 21-jährigen Mann verlängert. Er war am 29. September 2016 mit dem Pkw seines Vaters durch Favoriten gerast und soll versucht haben, Passanten zu überfahren.

Der Wiener mit türkischen Wurzeln verbleibt demnach bis zumindest 6. März in der Justizanstalt Josefstadt, sagte Gerichtssprecherin Christina Salzborn. Bei der Haftprüfung tat sich der Richter insofern leicht, als bereits das Wiener Oberlandesgericht (OLG) eine Haftbeschwerde des Mannes abgewiesen hatte.

Das OLG verwies auf Flucht- und Tatbegehungsgefahr. Diese Haftgründe kamen auch in der heutigen Haftverhandlung zum Tragen. Zudem ist bei Verdacht auf versuchten Mord - in diese Richtung wird gegen den Mann ermittelt - eine bedingt obligatorische U-Haft vorgesehen.

Quellenstraße

ORF

Die Polizei stoppte den Mann in der Quellenstraße

Staatsanwaltschaft prüft terroristisches Motiv

Der Mann war genau an jenem Tag, an dem der Grazer Amokfahrer Alen R. wegen dreifachen Mordes und 108-fachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, angeblich gezielt auf Passanten losgefahren. Ein Mann konnte sich auf einem Zebrastreifen in der Quellenstraße nur mit einem Hechtsprung in letzter Sekunde retten - mehr dazu in Amokfahrer verweigert Aussage.

Während der Fahrt und bei der Festnahme rief der 21-Jährige laut Polizei mehrmals „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“), weshalb von der Staatsanwaltschaft auch geprüft wird, ob möglicherweise eine terroristisch motivierte Straftat vorliegt.