Mit 100 km/h durch Floridsdorf

Eine ganze Fülle von Delikten hat ein 20-jähriger Pkw-Lenker auf der Flucht vor der Polizei in der Nacht auf Mittwoch begangen. Erst ein Schreckschuss stoppte den Mann. Er sitzt in Haft.

Eine Zivilstreife wurde gegen 23.00 Uhr auf ein Auto aufmerksam, das ohne Kennzeichen am Romaplatz stand. Als die Beamten den Wiener kontrollieren wollten, startete dieser den Motor und fuhr ohne Beleuchtung davon. Er raste mit mehr als 100 km/h in Richtung Arbeiterstrandbadstraße, fuhr mehrfach bei Rot über Ampeln, gegen die Einbahn und auch durch 30er-Zonen, schilderte Polizeisprecher Patrick Maierhofer.

Auf seiner Flucht gefährdete er andere Straßenverkehrsteilnehmer schwer. So raste er mit mehr als 100 km/h bei einer Straßenbahnstation, an der zahlreiche Menschen standen, vorbei. „Es ist ein reiner Zufall, dass nichts passiert ist“, so Maierhofer.

Nach Schreckschuss kein Widerstand mehr

Auf der gegenüberliegenden Uferseite der Alten Donau stieß es schließlich mit einem Streifenwagen zusammen. Der Reifen des Fluchtfahrzeugs wurde beschädigt, das Auto war fahruntauglich. Der 20-Jährige sprang aus dem Auto und flüchtete zu Fuß durch die Hecke Richtung Uferbereich der Alten Donau, verfolgt von den Beamten.

Mehrfach forderten sie den Mann auf stehen zu bleiben. Doch erst nach Abgabe eines Schreckschusses in das Erdreich stoppte der 20-Jährige und legte sich sofort auf den Bauch, schilderte Maierhofer. Widerstandslos ließ sich der Wiener festnehmen. In seinem Fahrzeug stellten die Polizisten eine geringe Menge Marihuana und gestohlene Kennzeichentafeln sicher. Der 20-Jährige selbst stand weder unter Alkohol- noch unter Drogeneinfluss.

Ganzes Bündel an Vergehen

Er wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt. Außerdem muss er sich wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit, Urkundenunterdrückung, Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz und diversen Verkehrsübertretungen verantworten.