Reiselust auf sichere Ziele ungebrochen

Ungebrochen reisefreudig zeigen sich die Österreicher in einer Gallup-Studie. Dieser zufolge hat die Reiselust sogar zugenommen. Terror und politische Krisenherde beeinflussen aber sehr wohl die Wahl des Reiseziels.

93 Prozent der Österreicher wollen heuer laut dem Ruefa Reisekompass 2017 verreisen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von drei Prozentpunkten. 48 Prozent der Österreicher wollen heuer laut der repräsentativen Studie des Gallup-Instituts ein- bis zweimal verreisen, 34 Prozent wollen drei- bis viermal urlauben. 85 Prozent der Befragten wollen innerhalb Europas bzw. im nahen Ausland urlauben. Das sind um sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Beliebteste Destination in Europa ist Italien, gefolgt von Kroatien, Deutschland und Spanien. Rund die Hälfte der Österreicher plant heuer einen Städtetrip, hier insbesondere nach Berlin, London, Rom oder New York.

Urlaub, Familie, Sandburg

colourbox

Urlaubsziele werden bewusster ausgewählt

Familien besonders vorsichtig

Laut Umfrage beeinflussen Terrorbedrohung und politische Krisenherde die Wahl des Reiseziels. 55 Prozent gaben an, zwar ins Ausland zu verreisen, aber bestimmte Destinationen vermeiden zu wollen. Besonders besorgt sind Familien. Hier sagen fast 70 Prozent, dass befürchteter, möglicher Terror die Auswahl des Urlaubsziels beeinflusst. Nach zahlreichen Anschlägen ist die Türkei als Urlaubsziel vorerst abgeschrieben. Das Minus von 60 Prozent vom Vorjahr setze sich heuer fort.

Starke Zuwächse verzeichneten hingegen alle anderen Mittelmeer-Destinationen, insbesondere Griechenland. „Während die Türkei stark verloren hat, profitieren Länder, die als sicher gelten wie Italien, Spanien und Kroatien. Bei Griechenland zeigt sich, dass die Flüchtlingsthematik, die im Vorjahr dort das Buchungsverhalten beeinflusste, heuer offenbar bewältigt ist“, so Verkehrsbüro-Vorstandsdirektorin Helga Freund.

Neustattalm am Fuße des Dachsteins, Ramsau am Dachstein

© Steiermark Tourismus / ikarus.cc

Mehr als zwei Drittel planen Urlaub in der Heimat

Urlaub in Österreich hoch im Kurs

68 Prozent - gleich viele wie 2016 - haben vor, in Österreich Urlaub zu machen. Als Urlaubsdestination punktet Österreich laut der Studie vor allem mit seinen Bergen und Seen sowie den Thermenregionen. „Der Urlaub in Österreich ist hoch im Kurs, die Nachfrage gleich stark wie 2016, einem der besten Österreich-Jahre. Das liegt auch daran, dass neben dem Sicherheitsfaktor die Angebotspalette sowie Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen“, meint Freund. 29 Prozent wollen in die weite Ferne, um fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (24 Prozent).

Wirtschaftliche Situation wird besser beurteilt

Hauptgrund für die gestiegene Reiselust ist laut der Studie, dass heuer mehr Österreicher ihre persönliche wirtschaftliche Situation als sehr gut bzw. gut einschätzen als im Vorjahr - und zwar 46 Prozent gegenüber 43 Prozent. Parallel dazu hat sich der Anteil der Befragten, die ihre wirtschaftliche Situation schlechter einschätzen, von 15 auf zwölf Prozent verringert. 13 Prozent der Befragten gaben die Steuerreform als Grund für ihr höheres Urlaubsbudget an.

Fast ein Drittel der Befragten steht heuer ein Reisebudget von mehr als 2.000 Euro zur Verfügung. Zwölf Prozent können bis 2.000 Euro für eine Reise ohne Nebenkosten wie Essen und Ausflüge ausgeben, 15 Prozent bis 1.500 Euro. 20 Prozent haben bis 1.000 Euro zur Verfügung, zehn Prozent maximal 500 Euro.