Wien heuer ohne Rosenball-Event

In den vergangenen Jahren hat sich der Rosenball als schrille Veranstaltung zeitgleich mit dem Opernball etabliert. Die 26. Auflage des glamourösen Balls mit klarer gesellschaftspolitischer Aussage findet heuer allerdings nicht statt.

„Mit schwerem Herzen muss ich Euch bedauerlicherweise bekannt geben, dass ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden habe, den Rosenball 2017 abzusagen“, hieß es in einer Aussendung der Organisatorin Miss Candy alias Holger Thor.

Als Grund für die Absage des für den 23. Februar geplanten Balls führte Miss Candy eine Erkrankung an: „Wie das Leben so spielt, hat mir leider meine Gesundheit ein Schnippchen geschlagen und ist mir buchstäblich an die Nieren gegangen. Nach mehreren Wochen im Krankenhaus, musste ich mich in diesem Zusammenhang auch einem Eingriff unterziehen, von dem ich mich gerade erhole“, ist auf der Homepage zu lesen. Bereits gekaufte Tickets würden rückerstattet.

Rosenball als „friedvolle Publikumsmelange“

„Glamouröse Kostümierung oder Ballbekleidung“ ist als Dresscode für die Besucher des Rosenballs vorgeschrieben. Beim ersten Rosenball 1991, damals noch im legendären U4 ausgerichtet, ahnten die Veranstalter nicht, dass sie bei der Geburt einer echten Erfolgsgeschichte dabei waren. Nach eigener Definition der Veranstalter geriet der Ball von Anfang an „zu einem Manifest uneingeschränkter Lebensfreude, das so ziemlich mit allen Konventionen bricht, die heute noch irgendwie vorstellbar sind“.

Welches Gewicht der Ball bekommen hatte, wurde im Jahr 2014 deutlich. Der Ball im Palais Auersperg war in Rekordzeit ausverkauft. Das Fest beehrten damals unter anderen Prominente wie Conchita Wurst und Miss Candy. Außerdem sorgte ein internationales DJ-Line-up für Stimmung.

Bier und Beats im Kursalon

2015 fand der Rosenball aufgrund des steigenden Interesses erstmals im Kursalon im Stadtpark statt. Miss Candy eröffnete traditionell um Mitternacht den Ball unter dem Motto Diwali, dem indischen „Fest des Lichts“. Die besten Kostüme, von Ganesha bis Shiva, wurden prämiert. Mit eigens gebrautem Himbeer-Rosen-Bier und indisch inspirierten Kostümen wurde zur Musik unter anderen von Sophie Ellis-Bextor und House-Diva Lisa Millett getanzt.

Der Erlös aus dem Bierverkauf ging ebenso wie Teile des Gewinns aus den Kartenverkäufen um 70 Euro das Stück an den Verein Haarfee, der kranken oder traumatisierten Kindern maßgeschneiderte Perücken finanziert. Auch 2016 wurde im Kursalon ausgiebig gefeiert, mit dabei unter anderen auch Conchita Wurst. Und es soll nach der Absage heuer die Tradition fortgesetzt werden. Miss Candy kündigt nun schon jetzt auf der Rosenball-Homepage für 2018 den „besten Ball seit Bestehen des Rosenballs“ an.

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