Räuber als Polizisten getarnt: Polizei sucht Opfer

Die Wiener Polizei warnt derzeit vor Räubern, die als Polizisten verkleidet an Wohnungen läuten. Mindestens zwei Opfer sind inzwischen bekannt, weitere werden gebeten, sich zu melden. Überwachungsbilder zeigen die mutmaßlichen Täter.

Bereits am 25. November sollen die beiden verdächtigen Männer einen Raubüberfall in Wien-Mariahilf begangen haben. Laut Polizei klingelten sie gegen 16.45 Uhr bei einer 52-jährigen Mieterin in der Linken Wienzeile und forderten mit den Worten „Polizei, öffnen Sie die Tür“ Einlass. Einer der Männer trug eine Baseballkappe mit der Aufschrift „Polizei“.

Fahdungsfotos

LPD Wien

Die Männer sollen in beiden Fällen gleich vorgegangen sein

Die Männer sollen die stark sehbehinderte Frau aufgefordert haben, einen Safe zu öffnen. Dazu drohten sie ihr laut Polizei mit einer Festnahme. Während sie das Opfer mit einer angeblichen Passkontrolle ablenkten, erbeuteten sie Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro.

Weitere Tat im Dezember in Favoriten

Auf die gleiche Art und Weise sollen die Tatverdächtigen am 13. Dezember auch in eine Wohnung in Wien-Favoriten eingedrungen sein. Dabei wurden Aufnahmen von einer Überwachungskamera gemacht. Bei einem der Verdächtigen handelt es sich laut Polizei um einen etwa 45 bis 50 Jahre alten Mann, der etwa 1,80 Meter groß und korpulent ist. Er hat eine Glatze und spricht sehr gut deutsch. Der zweite Verdächtige wird ähnlich alt geschätzt. Er ist etwa 1,70 Meter groß, schlank und spricht gebrochen deutsch.

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Die Bilder aus der Überwachungskamera wurden nun von der Polizei auf Anordnung der Staatsanwalt veröffentlicht. Die Polizei bittet mögliche Opfer, sich zu melden. Auch anonyme Hinweise werden entgegengenommen. Erreichbar ist die Polizei unter der Telefonnummer 01/31310-43222.

Forderung nach Dienstausweis als Abschreckung

Grundsätzlich empfiehlt die Polizei in einer Aussendung am Dienstag, niemals fremde Personen in die Wohnung zu lassen und einen Sperrbügel vorzulegen. Von angeblichen Amtspersonen, auch uniformierten, sollte man sich einen Dienstausweis zeigen lassen. Diese Forderung schrecke potenzielle Täter oft ab.

Beamte der Pensionsversicherungsanstalt oder anderer Behörden kämen zudem nie überraschend, sondern würden ihren Besuch schriftlich anmelden. Bei diesen Terminen sollten immer Familienmitglieder oder etwa Nachbarn anwesend sein. Eine Straftat verhindern könnten auch ein entschiedenes „Nein“, ein energisches Wegweisen oder ein lauter Hilfeschrei, so die Polizei weiter. Bei verdächtigen Anrufen solle man sofort die Polizei informieren.