„Bim“-Dieb war Straßenbahnfahrer
Eine gute Personenbeschreibung hat die Polizei am Sonntag auf die Spur des Verdächtigen gebracht. Es handelt sich dabei laut einem Facebook-Posting der Wiener Linien, um einen Mann, „der unser Unternehmen vor längerer Zeit verlassen musste“. Zunächst war noch unklar, wer die Straßenbahn gestohlen hatte - mehr dazu in Straßenbahndieb weiter flüchtig. Das bestätigt auch die Polizei: Der 36-jährige Österreicher gestand nach anfänglichem Leugnen in seiner Einvernahme die Tat, sagte Polizeisprecherin Irina Steirer.
Rache nicht als Motiv
Der Mann „hat bereits vor mehreren Jahren das Unternehmen verlassen müssen“, sagte Wiener-Linien-Sprecher Daniel Amann. Zuvor war er als Straßenbahnfahrer tätig gewesen, bei seinem Abgang aus dem Unternehmen habe er jedenfalls seinen Aktivierungsschlüssel retourniert. Durch eine gute Personenbeschreibung kam die Polizei dem Mann auf die Spur. Sonntagnachmittag wurde er vorläufig festgenommen.
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Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer im ORF-Interview
Aus Rache habe er nicht gehandelt, ein wirkliches Motiv konnte der 36-Jährige den Ermittlern nicht nennen. In der Einvernahme gab er vielmehr an, „nicht nachgedacht zu haben“, berichtete Steirer. Woher der Ex-Mitarbeiter den Schlüssel hatte, blieb vorerst unklar. Er wurde ihm abgenommen. Der bisher unbescholtene 36-Jährige wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Wiener Linien drehten Strom ab
Samstagfrüh hatte der Fahrer der Straßenbahnlinie 60 in der Station Rodaun seine Garnitur kurz verlassen, um auf die Toilette zu gehen. Er habe die „Bim“ allerdings versperrt hinterlassen, wurde betont. Diese Gelegenheit dürfte der ehemalige Mitarbeiter genutzt haben - er entführte die Straßenbahn. Um ihn zu stoppen, drehten die Wiener Linien den Strom ab - mehr dazu in Unbekannter stiehlt Straßenbahn.
Als er gesehen habe, dass der Fahrer der Straßenbahn in der Station Rodaun aufs Klo gegangen sei, sei er einfach losgefahren, sagte der Dieb den Polizisten. „Bei den Haltestellen hat er noch die Durchsage gemacht, dass niemand in den Zug einstellen soll, dass es eine Sonderfahrt ist“, berichtete Steirer aus der Einvernahme.