Längere Wartezeiten für Reisepass
In Wien müssen dieses Jahr statt 130.000 rund 200.000 Passanträge bearbeitet werden. Die Ursache dafür liegt in der Umstellung vom alten Reisepass auf den neuen Sicherheitspass mit Chip im Jahr 2007, sagt Veronika Polt vom Passservice der Stadt Wien. Die Pässe ohne Chip wurden damals von vielen Staaten, unter anderem den USA, nicht mehr akzeptiert. Außerdem gab es eine EU-Verordnung, die die verbindliche Einführung der Pässe mit Chip vorsah, so Polt.
Ansturm wie vor zehn Jahren erwartet
„Damals haben sich die Bürgerinnen und Bürger natürlich darum gekümmert, dass sie diesen neuen Reisepass bekommen“, erklärt Polt. Diese 2007 ausgestellten Pässe verlieren heuer nach zehn Jahren ihre Gültigkeit. „Daher ist dieser Ansturm, den es vor zehn Jahren gab, heuer wieder zu erwarten“, so Polt.
APA/Hans Klaus Techt
Eine Woche bis zum neuen Pass
Zu ungewöhnlich langen Wartezeiten von einigen Wochen bei der Passausstellung soll es aber nur in Einzelfällen kommen, wie Polt betont. „Das kann passieren, wenn jemand einen bestimmten Termin zu einer bestimmten Uhrzeit haben möchte“, so Polt.
Die Expertin verweist auf Alternativen, um eine längere Wartezeit zu vermeiden. „Dadurch, dass man unabhängig von seinem Wohnsitz überall in Wien seinen Reisepass beantragen kann, kann man sich die Passservice-Stelle aussuchen, die etwa mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist.“ Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer von der Datenaufnahme über den Druck bis zur Zustellung des Reisepasses soll somit innerhalb von fünf bis sieben Arbeitstagen gewährleistet sein.
Wartezeit-Info online abrufbar
Zusätzlich ist es möglich, sich über die aktuelle Wartezeit bei den einzelnen Passämter online auf der Internetseite des Passservices oder aber telefonisch zu informieren. „Die durchschnittliche Wartezeit hat zuletzt mit Ausnahme einer Passstelle lediglich 15 Minuten betragen“, betont Polt.
So könne auch beispielsweise während der eigenen Mittagspause ein Pass beantragt werden: „Wir haben täglich Mittags geöffnet. Das heißt das ist auch eine Möglichkeit den Behördenweg möglichst effizient zu nutzen“, so Polt.
Mindestgültigkeit als Falle
Dass jemand heuer aufgrund der Wartezeit Probleme gehabt hätte, rechtzeitig vor einer Auslandsreise oder dem Urlaub seinen Pass zu beantragen, ist Veronika Polt nicht bekannt. Dennoch rät sie, sich rechtzeitig um die Passerneuerung zu kümmern.
Laut Polt passiert es eher, dass Bürgerinnen und Bürger vergessen, dass der Reisepass schon abgelaufen ist. Oder aber, dass für die Reiseländer nicht abgeklärt wird, ob diese Staaten einen Mindestgültigkeit des Passes vorschreiben - wie etwa die Türkei oder Thailand. Selbst wenn der Pass dann beispielsweise noch zwei Monate gültig ist, das Land aber eine Mindestgültigkeit von sechs Monaten vorsieht, brauche man einen neuen Reisepass, so Polt.