App hilft bei Parkplatzsuche

Parkplatz suchen - ein lästiger Zeitfresser, den man sich gerne ersparen würde. Das Smartphone soll dabei helfen. Denn es gibt Apps, die Autofahrer bei der Parkplatzsuche unterstützen. Die Anwendungen zeigen freie Parkplätze.

„Parkbob“ heißt eine Smartphone-App, die frei werdende Parkplätze anzeigt, entwickelt von einer jungen Firma in Wien. Gründer Christian Adelsberger im Ö1-Morgenjournal über sein Service: „Ihnen helfen wir insofern, als wir ihnen zeigen, wo in der Nähe idealerweise ein Parkplatz frei ist. Wir wissen das, indem wir die Smartphones unserer Nutzer als Sensoren verwenden, um auf Basis des Bewegungsmusters eines Geräts - Drehung und Beschleunigung - erkennen können, ob ein Einpark- oder Ausparkmanöver stattgefunden hat.“

Parkplatz App

ORF/Lukas Lattinger

Parkplatzsuche mit einer Smartphone-App

60.000 Nutzer in Wien

Dieses System sei zuverlässig, sagt der „Parkbob“-Gründer, auch durch die große Zahl an Usern, die ihre Daten zur Verfügung stellen. Laut Adelsberger nützen täglich 60.000 Menschen in Wien die App, anonym wie die Firma betont, die bald nach Graz, Salzburg und Innsbruck expandieren will.

Angesichts der Parkplatznot wittern nicht nur Start-ups, sondern auch Großunternehmen in der IT-unterstützten Parkplatzsuche das große Geschäft. Der Wiener Technologiekonzern Kapsch betreibt solche Systeme in den USA. In Los Angeles verwendet Kapsch in der Fahrbahn eingebaute kleine Sensoren, die freie Parkplätze melden, erklärt der Systemmanager Peter Ummenhofer: „Also erster Schritt ist, dass man detektiert, wo kann man entlang einer Straße parken. Dann kann man diese Informationen, die werden an einen Server geschickt, den einzelnen Autofahrern zur Verfügung stellen.“

Parkplatz App

ORF/Lukas Lattinger

Die App greift auch auf den Standort des Nutzers zu

Datenschützer haben Bedenken

In einem zweiten Schritt denkt auch Kapsch daran, künftig Bewegungsdaten aus dem Smartphone zu nutzen. Immer vorausgesetzt, der Autofahrer stimmt der Weitergabe dieser Daten ausdrücklich zu: „Der User muss es nicht machen, sondern es ist ein Dienst, der ihm angeboten wird. Der ihm auch viele Vorteile bringt, indem er sehr zügig an den freien Parkplatz geführt wird.“ Außerdem könne man mit dieser App gleich die Parkgebühr bezahlen, ähnlich wie derzeit beim Handyparken in Wien.

Eine Entwicklung, die nicht unumstritten ist. Man tauscht Bequemlichkeit gegen Überwachung, sagen Datenschützer wie Walter Peissl von der Akademie der Wissenschaften in Wien: „Es klingt natürlich wunderbar, schnell einen Parkplatz in der Stadt zu bekommen. Gleichzeitig muss sich jeder Nutzer klar sein, dass damit Bewegungsprofile entstehen. Leute, von denen ich nicht weiß, wer sie sind, auch wissen, wann ich wo war.“ Wie bei vielen Smartphone-Anwendungen müsse jede und jeder für sich entscheiden, ob die Privatsphäre oder der alltägliche Nutzen mehr zählt.

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