Die Tankstelle als Drohnenlandeplatz

Studenten der Wirtschaftsuniversität Wien haben drei Szenarien entworfen, wie die Tankstelle der Zukunft aussehen könnte. Das Resultat: die Tankstelle als Umschlagplatz, als Lounge und als vollautomatisierter Roboterbetrieb.

Die Studie des Instituts für Strategie, Technologie und Organisation wurde in Kooperation mit dem Fachverband der Garagen, Tankstellen und Serviceunternehmungen (Wirtschaftskammer) durchgeführt. In drei verschiedenen Zukunftsszenarien wurden darauf basierend drei Geschäftsmodelle für die Tankstelle der Zukunft entwickelt.

OMV Tankstelle Auhof

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Studenten zeichnen drei Szenarien

Hoher Anteil an Elektroautos

Das erste Szenario „Go Green“ sieht vor, dass durch den technologischen Fortschritt alternative Energien intensiv genutzt werden. Es ist ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit vorhanden, 50 Prozent der Bevölkerung fahren Elektroautos. Car-Sharing hat sich durchgesetzt, die Menschen haben ein hohes Gesundheitsbewusstsein und bevorzugen regionale Produkte.

In diesem Szenario fungiert die Tankstelle unter anderem als Mobilitätsversorger, Drohnenlandeplatz und Paketverteiler. Derzeit sieht es noch nicht so aus, als würde sich diese Prophezeiung erfüllen, nur ein geringer Teil der neu zugelassenen Autos fährt mit Elektromotor - mehr dazu in Neuzulassungen: Nur 0,6 Prozent E-Fahrzeuge.

Fitness und Gastronomie beim Tanken

Im zweiten Szenario gilt das Motto „Geiz ist geil“. Es gibt eine kleine Oberschicht und eine große Arbeiterschicht. 90 Prozent der Menschen fahren Autos mit fossilen Brennstoffen, weil sich nur die obere Klasse Elektroautos leisten kann. Die Menschen kaufen billig ein, werfen viel weg und sind Einzelgänger.

Jeder hat sein eigenes Auto, kommuniziert wird über das Internet, so das Szenario. Der „Österreicher der Zukunft“ ist außerdem übergewichtig, faul und krank. Die Tankstelle fungiert deshalb als eine Art Lounge und bietet verschiedene Dienstleistungen an, von Gastronomie bis zu Fitnessräumen.

Roboter als Tankwarte

Das dritte Szenario firmiert unter dem polemischen Titel „Der gläserne Mensch“. In der Stadt ist Autofahren verboten, auf dem Land gibt es Car-Sharing-Angebote mit selbstfahrenden Autos. In der Stadt sind Straßenbahnen und Fahrräder die wichtigsten Fortbewegungsmittel. Auch hier orientiert sich die Studie an aktuellen Entwicklungen - mehr dazu in Selbstfahrende Autos sollen Verkehr reduzieren.

Die Menschen sind gesünder, werden aber gleichzeitig intensiv überwacht. Bezahlung und Identifikation laufen über Chips ab, die im Auge implantiert sind. Roboter unterstützen Menschen in allen Lebenslagen. Auch die Tankstelle wird von Robotern betrieben. Alle Abläufe sind dabei automatisiert.

Reinprechtsdorfer Straße

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Wie wird sich der Verkehr in den nächsten 13 Jahren entwickeln?

Laut Umweltbundesamt weniger Pkws

Weniger zu Tankstellen, aber vor allem zum Energieverbrauch in der Zukunft gibt es mehrere Studien. Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat im Dezember 2015 eine Studie veröffentlicht, die herausstreicht, dass der Bedarf an fossilen Energiestoffen steigen werde - allen Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energie zum Trotz.

Eine Studie des Umweltbundesamtes zeichnet für die Entwicklung in Österreich ein anderes Bild. Durch eine „EU-weite Energie-Besteuerungs-Richtlinie auf fossile Kraftstoffe“, werde es sehr teuer sein, mit dem Auto zu fahren. Das bedeute: Für Elektroautos „ist im Jahr 2030 noch kein ausreichend dichtes Tankstellennetz vorhanden, daher sind die Anteile in diesem Jahr noch gering“. Die Anzahl der Pkws werde insgesamt sinken, genauso wie der Ölverbrauch. Dafür verzeichnet die Studie des Umweltbundesamtes einen Anstieg von Biomasse und Strom als Energieträger für Pkws.

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