Schönbrunns Schlossherr geht in Pension

25 Jahre hat Franz Sattlecker das Schloss Schönbrunn geleitet. Ende August wird er in Pension gehen. Sattlecker hat sich in seiner Amtszeit vor allem um die Renovierung des Schlosses gekümmert. Das teuerste Projekt: die Große Galerie.

Seit es die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft gibt, leitet sie Franz Sattlecker. Die Gesellschaft wurde 1992 vom damaligen Wirtschaftsminister Wolfang Schüssel ins Leben gerufen. 270 Millionen Euro seien seitdem in die Sanierung des Schlosses Schönbrunn investiert worden, meint Sattlecker.

Nach 25 Jahren geht Schlossherr Sattlecker in den Ruhestand

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Nach 25 Jahren geht Schlossherr Sattlecker in den Ruhestand

Eine Vielzahl an Sanierungsarbeiten wurde in seiner Amtszeit durchgeführt. Von den Bergl-Zimmern über das Palmenhaus bis zur Großen Galerie - inklusive Deckengemälde. Richtig abgeschlossen sei ein Sanierungsprojekt allerdings nie, sagt Sattlecker: „Jetzt beginnt eigentlich die wiederholte Sanierung. Fassaden, wie die Gloriette, müssen jetzt wieder gemacht werden.“

Große Galerie in altem Glanz

Das größte Sanierungsprojekt im Schloss sei die Große Galerie gewesen sein: „Das war eine logistische Herausforderung, weil alle Besucher durch die Große Galerie durchmüssen. Wir haben das damals mit einer Tunnellösung gemacht, die auch den Vorteil hatte, dass die Restauratoren geschützt sind.“ 2,3 Millionen Euro wurden bis 2012 investiert, um den Saal wieder in seiner Originalausstattung aus dem Jahr 1755 zeigen zu können - mehr dazu in Schönbrunn: Prunksaal strahlt wieder.

25 Jahre Schönbrunn mit Franz Sattlecker

25 Jahre lang ist das Weltkulturerbe Schönbrunn von Franz Sattlecker geleitet worden. Ende August geht er in Pension. Eine Bilanz.

Die Große Galerie muss einmal im Jahr von Restauratoren begutachtet und gereinigt werden - wie auch alle anderen wichtigen Bereiche des Schlosses. Das gilt auch für die Gloriette und die Schlosskapelle. Die Sanierung beider Räumlichkeiten ist erst vor Kurzem abgeschlossen worden - mehr dazu in Wiener Gloriette frisch gestrichen. „Das war der letzte große Teil im Schloss, der nicht saniert gewesen ist und der unbedingt sanierungsbedürftig war“, freut sich Sattlecker.

Hoffnung auf Skirennen in Schönbrunn

Neben der Erhaltung von kulturellem Erbe hat auch ein anderes Problem Sattlecker jahrelang begleitet: die Parkplatzsituation vor dem Schloss. Nun scheint eine Lösung gefunden zu sein: „Alle Busse, das ganze stehende Blech vorm Schloss, kommt weg“, meint Sattlecker. Auf einem Sportplatz vor Schönbrunn kommen ein Pkw- und ein Busparkplatz - mehr dazu in Schönbrunn-Parkplatz: Bau ab 2017 geplant.

Ein neuer Parkplatz wird gebaut, damit die Busse nicht mehr vor dem Eingang stehen

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Ein neuer Parkplatz wird gebaut, damit die Busse nicht vor dem Eingang stehen

Was der promovierte Wirtschaftswissenschaftler als Leiter von Schönbrunn nicht mehr erleben wird: ein Skirennen vor dem eigenen Bürofenster. „Ich halte das immer noch für eine gute Idee, die Verbindung von Kulturtourismus und Wintertourismus. Und da bin ich wirklich mit Marcel Hirscher einer Meinung: Das wär ein tolles Event, das in Wien und vor dem Schloss Schönbrunn machen zu können“, so Sattlecker. Mit oder ohne Skirennen: Das Areal des Schlosses will der 63-Jährige auch nach seiner Amtszeit regelmäßig besuchen.

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