Rettung für Eislaufschuh-Hersteller in Sicht
Der Wiener Lederschlittschuh-Hersteller Wifa kämpft um das wirtschaftliche Überleben. Wegen der niedrigen Umsätze in Russland ging der Traditionsbetrieb vorigen September in Konkurs. 5.000 Lederschuhe stellte das Unternehmen zuletzt her, in Hochzeiten waren es dreimal so viel.
Umsatzeinbruch in Russland
„Durch die Sanktionen gibt es in Russland eine große Krise, der Rubel ist gefallen und dadurch ist der Export ziemlich eingebrochen. Wenn einmal von zwei Drittel die Hälfte des Umsatzes wegbricht, kommt man in wirtschaftliche Schwierigkeiten“, erklärt Wifa-Geschäftsführer Günter Greiner gegenüber „Wien heute“.
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Zwei Investoren gefunden
Eislauffans aus aller Welt stärkten dem Liesinger Betrieb den Rücken. Greiner: „Es haben sehr viele Leute angerufen und gemeint, sie fahren schon seit etlichen Jahren mit Wifa-Schuhen hoffentlich gibt es die noch weiter. Sie wollen sich noch welche kaufen.“
Sendungshinweis:
Wien heute; 7.2.2017
Von Zusperren ist mittlerweile keine Rede mehr - der Fortbetrieb scheint gesichert. „Der aktuelle Stand ist, dass es zwei Investoren gibt, die in das Unternehmen einsteigen wollen. Es laufen jetzt gerade noch die letzten Verhandlungen. Diese sollen bis Mitte, bis Ende Februar abgeschlossen werden“, so Greiner.
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Vorproduktion in Slowakei ausgelagert
Die Lederschuhe mit dem goldenen Logo entstanden ab den 60er Jahren in Hernals. 80 Mitarbeiter gab es damals. Heute sind es sechs, die im 23. Bezirk die Schuhe händisch fertigen. Die Vorproduktion lagerte Wifa aus Spargründen in die Slowakei aus.
Profiläufer, aber auch mehr Hobbyläufer sollen mit Hilfe des neuen Eigentümers verstärkt umworben werden. Greiner: „Wir müssen einiges investieren in Marketing und Vertrieb. Das waren Sachen, die wir in den letzten Jahren ehrlich gesagt, auch vernachlässigt haben.“
Freude in Eislaufbranche
Der Schlittschuhhandel verzeichnete in Wien im Jänner ein deutliches Plus. Ernst Aichinger, Berufszweigvorsitzender für den Sportartikelhandel in der Wiener Wirtschaftskammer, spricht von einem Umsatzanstieg von 20 Prozent gegenüber einem durchschnittlichen Wintermonat.
Haben die gratis nutzbaren und teils spektakulären Naturflächen den kostenpflichtigen Kunsteisarealen zuletzt die Kundschaft weggenommen? Beim größten städtischen Schlittschuhvergnügen, dem Wiener Eistraum am Rathausplatz, verneint man die Frage. „Unsere Besucherzahlen liegen auf gleich hohem Niveau wie im Vorjahr“, versichert eine Sprecherin des Stadt Wien Marketings, das den Kunsteisparcours alljährlich veranstaltet. Ihre These: Vor allem Familien würden wohl Eisflächen ohne Einbruchgefahr und mit Sanitäranlagen und Gastronomie bevorzugen.
Etwas anders ist das Bild beim Wiener Eislaufverein (WEV) am Heumarkt. Dort liegt man aktuell unter dem Vorjahreslevel. Mit Stichtag 5. Februar besuchten in der heurigen Saison bisher 187.000 Menschen den traditionellen Eislaufplatz. 2016 waren es bis zu diesem Tag schon knapp 199.000. Das sei „nicht dramatisch“, hänge aber wohl schon mit der Verfügbarkeit von Natureisflächen zusammen, so Sprecher Peter Menasse.