Obdachloser verprügelt: U-Haft beantragt

Nach einer Attacke auf einen Obdachlosen in einer fahrenden S-Bahn, ist für den Hauptverdächtigen U-Haft beantragt worden. Seine beiden Freunde wurden enthaftet. In der Einvernahme sprachen die drei „von einem missglückten Scherz“.

Der 55-jährige Obdachlose gab an, dass er in einem S-Bahn-Zug eingeschlafen und plötzlich von drei Personen geschlagen und getreten worden sei. Er erlitt dabei einen Nasenbeinbruch. „Bei der Einvernahme gaben die Jugendlichen an, dass es sich um einen missglückten Scherz gehandelt hat. Sie sagen, dass sie den Schlafenden erschrecken wollten. Dieser habe ihnen gedroht. Sie gaben an, in Notwehr gehandelt zu haben“, so Polizeisprecher Paul Eidenberger.

Die Garnitur war laut dem Polizeisprecher zur Tatzeit zwischen den Stationen Traisengasse und Handelskai unterwegs. Der 55-Jährige sei anschließend trotz seiner Verletzungen noch selbst bei der Station Handelskai ausgestiegen. Dort hatte gegen 1.30 Uhr ein Passant die Einsatzkräfte verständigt.

S-Bahn innen

ORF

Der Mann erlitt auch mehrere Rissquetschwunden

Zwei Beschuldigte nach Einvernahme enthaftet

Neben dem Nasenbeinbruch erlitt der Mann laut Polizei auch mehrere Rissquetschwunden. Die Berufsrettung brachte ihn ins Krankenhaus. Die mutmaßlichen Täter wurden danach in der Nähe des Bahnhofs festgenommen. Es handelt sich um zwei Österreicher im Alter von 17 und 18 Jahren und einen 18-jährigen Georgier.

„Zwei Beschuldigte wurden nach der Einvernahme enthaftet. Für den Hauptverdächtigen, der österreichischer Staatsbürger ist, wurde U-Haft beantragt“, sagt Eidenberger. Die Polizei habe auch Videoaufnahmen aus dem Zug und der Station angefordert, die nun ausgewertet werden sollen.