Hilfe für überforderte Eltern

In speziellen Ambulanzen soll Eltern von Schreikindern geholfen werden. Erst vor einer Woche verstarb ein drei Monate altes Baby im SMZ Ost. Die Eltern waren mit dem Kind offenbar überfordert.

Im Wilhelminen- und im Kaiser-Franz-Josef-Spital hat man die größte Erfahrung bei der Behandlung von Schreibabys. Die dortigen Ambulanzen sind oft die letzte Rettung für die überforderten Eltern.

Wilhelminenspital

ORF.at/Dominique Hammer

700 Säuglinge im Jahr behandelt

Behandelt werden im Jahr rund 700 Säuglinge und Kleinkinder, die etwa unter Einschlaf- und Essstörungen leiden. Nach der Untersuchung durch den Kinderarzt folgt das Erstgespräch mit den Eltern. Manchmal bringen diese Videoaufnahmen von zu Hause mit.

Die Ärztinnen und Ärzte in den Schreiambulanzen haben meist eine psychotherapeutische Ausbildung. Gemeinsam mit den Eltern suchen sie nach möglichen Ursachen, warum sich die Säuglinge nicht beruhigen lassen. Ein Grund: Oft werden die Babys nicht altersgerecht betreut. Auch Ehekonflikte können die Psyche des Kindes nachhaltig belasten. Besonders schwierige Babys werden stationär aufgenommen. In den allermeisten Fällen kann geholfen werden.

Säugling in SMZ-Ost gestorben

Erst in der vergangenen Woche sorgte der Tod eines drei Monate alten Babys im SMZ-Ost für Aufsehen. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten, wo das Kind mit seinen Eltern lebte, ermittelt in einem Fall von mutmaßlicher Kindesmisshandlung. Die Eltern des Babys wurden festgenommen - mehr dazu in noe.ORF.at.

Der Psychotherapeut Georg Hauer geht davon aus, dass die Eltern mit der Situation überfordert waren. Er sagt, Rat von außen kann helfen, Schlimmeres zu verhindern - mehr dazu in noe.ORF.at.

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