Mit dem Frühling kommt der Blues

Zum 13. Mal findet im Cafe Reigen das Vienna Blues Spring-Festival statt. Die Veranstalter wollen ein breites Spektrum bieten. Deshalb wurden Acts aus unterschiedlichen Richtungen des Blues gebucht. Darunter mehrere Österreicher.

Gisele Jackson hat auf der „Inauguration“ von Bill Clinton gesungen, sie tourte in jungen Jahren mit Ray Charles, dem „Hohepriester des Soul“, und landete mit dem House-Hit „Love Commandments“ auf Platz drei der Billboard Charts. Sie wird regelmäßig von Bands gebucht und ihre Stimme soll zu mehreren Musikrichtungen passen. Vor allem zu einer: „Sie hat den Blues mit der Muttermilch aufgesogen“, erklärt Alfred Pulletz, Presseverantwortlicher des Vienna Blues Spring.

Gisele Jackson ist heuer als Stargast von Mojo auftreten

Vienna Blues Spring

Gisele Jackson ist heuer als Stargast von Mojo auftreten

300 Künstler aus 13 Nationen

Seit mittlerweile 13 Jahren findet das Wiener Blues-Festival statt. Von 19. März bis 30. April performen unterschiedliche Künstler aus dem Bluesbereich im Reigen. Neben dem Reigen dienen auch das Mozarthaus Vienna, das Radiokulturhaus und das Theater Akzent als Veranstaltungsorte. Im Akzent wird die Band Mojo ihr 40-jähriges Jubiläum feiern. Mojo ist beim Vienna Blues Spring Stammgast und hat für ihren Auftritt die angesprochene Gisele Jackson gebucht.

Es gebe zwar eine feste Basis an Künstlern, wie Mojo, doch das Festival verändere sich laufend, meint Pulletz: „Blues wird immer jünger und bekommt zunehmend Weltmusikeinflüsse.“ 300 Künstler aus 13 Nationen werden in den knapp sechs Wochen performen. Festivalpässe sind um 220 Euro erhältlich. Natürlich ist jede Veranstaltung auch einzeln buchbar.

Mit Urwiener Bluesrock will die Edi Fenzl Band begeistern

Edi Fenzl

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„Starke Bluesszene“ in Österreich

Ein jährlicher Fixtermin ist der Auftritt von Boogie Woogie- und Bluespianist Martin Pyrker. Der österreichische Virtuose feiert heuer sein 45-jähriges Bühnenjubiläum. Pyrkers „Boogie Night“ im Radiokulturhaus werde schon bald ausverkauft sein, prophezeit Pulletz und stellt fest: „Österreich hat eine starke Bluesszene, die sehr am Boogie orientiert ist.“

Veranstaltungshinweis

Vienna Blues Spring, von 19. März bis 30. April: Der Festivalpass für alle Konzerte kostet 220 Euro, ein Pass für sechs Konzerte 100 Euro.

Auch viele andere Künstler aus Österreich werden dabei sein, zum Beispiel die Sängerin Lilli Kern oder der Singer & Songwriter Jürgen Posch. Der Deep Purple-Keyboarder Don Airey ist Engländer. Er wird mit seiner Don Airey Band Lieder von Rainbow, Black Sabbath und anderen Größen vortragen. Teil der Setlist: die Deep Purple-Hymne „Child in time“. Ein weiterer Höhepunkt soll der Auftritt von Woodstock-Legende Miller Anderson werden.

Der Stern von Bluesrocker Miller Anderson ging beim Woodstock-Festival (1969) auf

Dietmar Hoscher

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„Erfolg gibt ihnen Recht“

Insgesamt 43 Konzerte sind für Vienna Blues Spring terminiert. Einige sind laut Veranstalter bereits ausverkauft. Beginnen wird die Veranstaltung am 19. März, mit der Open House Blues Session. Schließen wird sich der Reigen am 30. April, mit der Al Jones Band. „Die Idee war damals, ein breit angelegtes Festival zu machen. Ich denke, der Erfolg gibt den Veranstaltern Recht“, sagt Pulletz über das längste Blues-Festival der Welt.

Die Wurzeln des Blues entwickelten sich im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten. Der Blues war eine musikalische Ausdrucksform der afroamerikanischen Minderheit. In den 1960ern wurde er von bekannten Künstlern wie Eric Clapton, den Rolling Stones oder The Doors aufgenommen und mit Rockelementen vermischt. Es entstand die heute vielleicht gängigste Form des Blues: der Bluesrock.

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