Weibliche CEOs für Frauenquote

Gerade sieben Prozent der Spitzenposten in Österreich sind mit Frauen besetzt. Das zeigt eine aktuelle Arbeiterkammerstudie. Eine verbindliche Frauenquote könnte hilfreich sein, meinen die Geschäftsführerinnen dreier großer Unternehmen.

Der Hafen Wien in der Freudenau ist einer der größten Binnenhäfen Europas. Hier werden jedes Jahr Millionen Tonnen von Gütern verladen und 1.000 Frachtschiffe pro Jahr abgefertigt. Am Ruder des Unternehmens mit 51 Millionen Euro Jahresumsatz ist die studierte Betriebswirtin Doris Pulker-Rohrhofer, sie ist die Geschäftsführerin des technischen Bereichs: „Während ich studiert habe, habe ich mich eher auf die Sache konzentriert. Mir war wichtiger, was ich studiere und auch mit dem Hinblick, dass ich etwas bewirken möchte.“

Weibliche CEOs

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Doris Pulker-Rohrhofer leitet den Hafen Wien

In eine Führungsposition ist Doris Pulker-Rohrhofer schon mit 29 Jahren gekommen, damals bei den ÖBB. Sie empfiehlt Frauen selbstbewusst zeigen, was sie können und ein gutes Netzwerk aufbauen: „Das machen uns die Männer auch vor, dass es wichtig ist ein gutes Netzwerk zu haben. Dann, wenn es darum geht eine Position zu besetzen, ist es wichtig, in den Kopf desjenigen zu kommen, der die Entscheidung trifft.“

96 Prozent der Spitzenjobs von Männern besetzt

An der Spitze der Vienna Insurance Group steht die Versicherungsmathematikerin Elisabeth Stadler. Seit einem Jahr ist sie die Vorstandsvorsitzende des börsennotierten Großunternehmens mit 50 Tochtergesellschaften in 25 Ländern. Sie gibt die Strategie vor: „Es gibt Statistiken, die belegen, dass Unternehmen, wo Frauen an der Spitze stehen oder Frauen im Vorstand vertreten sind, besser performen, als rein Männer geführte.“

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Elisabeth Stadler führt die Vienna Insurance Group

Trotzdem sind Frauen in den Vorstandsetagen von börsennotierten Unternehmen Ausnahmeerscheinungen. 96 Prozent der Spitzenjobs sind von Männern besetzt. Stadler: „Da habe ich eine klare Empfehlung: Wir müssen uns einfach mehr zutrauen, wir müssen von uns selbst stark überzeugt sein und wir müssen das auch nach außen tragen.“

„Frauenquote als Impulsgeber“

Beim Klavierhersteller Bösendorfer gibt Sabine Grubmüller den Ton an. Seit zwei Jahren hat die zweifache Mutter die Gesamtgeschäftsführung des Traditionsunternehmens in der Hand, das bei den Weltmarktführern mitspielt. Eine Führungsposition erlangen sei kein Selbstläufer, sagt sie: „Mit ein bisschen Energie und Mut und auch natürlich Zielstrebigkeit habe ich das verfolgt.“

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Sabine Grubmüller ist seit zwei Jahren Geschäftsführerin bei Bösendorfer

Eine verpflichtende Frauenquote, um leichter in höhere berufliche Spähren zu gelangen, dafür ist Sabine Grubmüller nicht grundsätzlich: „Aber ich glaube, dass es in einigen Bereichen sehr gut tut, eine Frauenquote als Impulsgeber zu haben.“ Auch Stadler sieht das ähnlich: „So gesehen ist eine Frauenquote der einzige Weg mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen.“ Pulker-Rohrdorfer setzt sich ganz konkret für die Frauenquote ein: „Ja, ich bin für die Quote. Eindeutiges Ja.“

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