Rechtsstreit am Cobenzl beendet

Nach jahrelangem Rechtsstreit hat das Bezirksgericht Wien-Döbling entschieden: Cobenzl-Pächter Olaf Auer kann die Räumung nicht mehr verhindern. Nächste Woche kommt der Gerichtsvollzieher.

2012 kündigte die Stadt den Pachtvertrag und meldete Eigenbedarf an. 2014 wurde eine Räumungsklage eingebracht. Der Fall ging durch alle Instanzen. Olaf Auer forderte das Zehnfache der gebotenen Ablöse und scheiterte. Auch der Versuch, die Zwangsräumung über das Bezirksgericht zu verhindern, schlug fehl. Auer muss Schloss und Cafe verlassen. „Wenn das Gericht sagt, ich muss gehen, dann gehe ich. Aber mit schwerem Herzen, hier ist viel Herzblut dabei“, so Auer.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 9.3.2017, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

„Ich bin ein kleiner Unternehmer und vor mir steht ein Riese Goliath, der mich jahrelang mit allen Tricks raushaben wollte“, meinte Auer gegenüber „Wien heute“. Aus Sicht des Rathauses sind die Gebäude am Cobenzl heruntergekommen. Das städtische Weingut braucht Platz für Veranstaltungen. „Wir haben Eigenbedarf angemeldet und mussten mit Herrn Auer über drei Instanzen vor Gericht diskutieren, wir wollten das anders, wir wollten eine gütliche Einigung mit ihm“, so Andreas Januskowetz, Direktor des Forstamts.

Schlossrestaurant Cobenzl

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Spätestens in der nächsten Woche muss Auer das Cobenzl räumen, dann kommt der Gerichtsvollzieher

Jury-Entscheidung bis Sommer

Ob sich Olaf Auer dem Gerichtsurteil tatsächlich beugt oder ob es zu einer Zwangsräumung kommt, wird sich nächste Woche zeigen. Da hat sich der Gerichtsvollzieher angekündigt. Auer hätte das Gebäude bis 11. Jänner verlassen sollen. Da das nicht geschah, beantragte das Wiener Forstamt beim Bezirksgericht die Zwangsräumung - mehr dazu in Schloss Cobenzl: Zwangsräumung beantragt.

Die Stadt sucht ein neues Konzept für das Cobenzl, die Ausschreibung dazu gliedert sich in drei Phasen. In einer ersten Stufe müssen Bewerber - Einzelpersonen oder Arbeitsgemeinschaften - allgemein ihre Bonität nachweisen und mittels Referenzen belegen, dass sie von der Gastronomie eine Ahnung haben.

Maximal fünf davon werden dann aufgefordert, im zweiten Schritt ein konkretes Gesamtkonzept vorzulegen. Dabei gehe es von der Finanzierung über die detaillierte Bespielung bis zum Personal, erklärte Juryvorsitzender Albert Wimmer. Im Sommer soll der endgültige Sieger präsentiert werden - mehr dazu in Cobenzl: Neues Konzept noch heuer.

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