Hrachowina zieht nach Wiener Neustadt

Der Fensterhersteller Hrachowina verlagert die Produktion von der Donaustadt nach Wiener Neustadt. In Wien fallen dadurch 40 Arbeitsplätze weg, Verwaltung und Qualitätskontrolle bleiben in einem Neubau in Wien.

Für die Produktion der Holzfenster, die 70 Prozent des Hrachowina-Umsatzes ausmachen, hat das Familienunternehmen ein Joint Venture mit der Wiener Neustädter Firma Weinzetl gegründet. Hrachowina will drei Mio. Euro in eine neue Großanlage nach neuem Industrie-4.0-Standard investieren. Am bestehenden Standort von Weinzetl werden neue Hallen gebaut und ein Maschinenpark angeschafft, sagte Hrachowina-Chef Peter Frei am Donnerstag.

Schild Hrachowina

ORF

Am bisherigen Standort soll nur ein Hrachowina-Bogen bleiben

Kooperation billiger als kompletter Neubau

Frei erklärte, dass die Kooperation mit dem Konkurrenten Weinzetl Fenster & Türen billiger sei als ein kompletter Neubau, den Hrachowina ebenfalls in Erwägung gezogen hatte. Über das 50:50-Joint-Venture hinaus wird es keinen Zusammenschluss geben: „Ab der ersten Gabelung der Produktionslinien kämpft ohnehin jeder für sich.“

Während Hrachowina Händler in Ostösterreich beliefert und mit Bauträgern zusammenarbeitet, ist Weinzetl auf den großvolumigen Objektbereich in Niederösterreich und den regionalen Direktverkauf spezialisiert. Der Fenstermarkt ist relativ gesättigt, der Preisdruck groß.

Zentrale und Schauraum weiter in Kagran

Hrachowina hat Ende 2015 nach 108 Jahren seine Liegenschaften in Kagran verkauft. Die Pläne für einen Neubau am jetzigen Standort wurden wegen Auflagen verworfen. „Das heißt für ein Unternehmen, es darf überhaupt keinen Lärm machen, es darf nicht stinken und es muss sonstige Umwelteinflüsse, Feinstaub und so weiter, das müssen wir alles einhalten“, sagte Eigentümer Peter Hrachowina.

Bis Mitte 2018 muss das Unternehmen ausziehen. Zentrale, Schauraum und Abhollager sollen in Wien bleiben. Dafür hat Hrachowina jetzt eine neue Liegenschaft gefunden - ebenfalls in Kagran, am Rande des Gewerbegebiets. Auf dem derzeitigen Standort werden die alten Hallen abgerissen und Wohnungen errichtet. Bleiben soll nur ein Eingangsbogen.

Hrachowina macht 95 Prozent seines Umsatzes (rund 10 Mio. Euro) in Österreich und beschäftigt rund 80 Mitarbeiter. In Wiener Neustadt sollen neue Jobs dazukommen. Das Ergebnis war zuletzt knapp positiv. Ab Anfang 2018 soll die Produktion im Nachbarbundesland losgehen. Hrachowina hofft, dass die betroffenen Mitarbeiter mitgehen.

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