Kein Gegenkandidat für Häupl erwartet

„Ich würde niemandem empfehlen, sich mit Häupl anzulegen.“ SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler rechnet beim Parteitag der Wiener SPÖ nicht mit Gegenkandidaten zum amtierenden SP-Chef und Bürgermeister Michael Häupl.

Am 29. April findet der Parteitag der Wiener SPÖ statt. SPÖ-Vertreter aus den Wiener Flächenbezirken hatten zuletzt mehr oder weniger offen eine Neuaufstellung der Wiener SPÖ gefordert und Bürgermeister Häupl den Rückzug nahe gelegt. Die Gruppe forciert Wohnbaustadtrat Michael Ludwig als Häupl-Nachfolger.

„Wird Mehrheit problemlos erringen“

Niedermühlbichler, der vor seinem Wechsel in die Bundesparteizentrale Wiener Landesgeschäftsführer war, sieht die Vorsitzfrage in Wien indes geklärt. „Unser derzeitiger Parteichef hat sich festgelegt, dass er kandidiert. Und er wird auch kandidieren. Und wenn er kandidiert, dann wird er dort die Mehrheit ganz problemlos erringen“, erklärte Niedermühlbichler.

Häupl und Niedermühlbichler

APA/Schlager

Niedermühlbichler (r.) empiehlt niemanden, sich mit mit Häupl (l.) anzulegen

„Hinterhältige Taktik“

Dass die Kritiker Häupls beim Parteitag und der Wahl zum Parteichef gezielt Streichungen gegen das Stadtoberhaupt organisieren könnten, wie in Medien spekuliert wurde, befürchtet Niedermühlbichler nicht. „Diese Taktik halte ich für hinterhältig und einer Sozialdemokratie nicht würdig. Ich gehe nicht davon aus, dass jemand so unvernünftig ist, das zu tun.“

Parteitagsdelegierte agierten ja nicht aus „Eigenzweck, um eigene Rechnungen zu begleichen“, sondern hätten eine Verantwortung gegenüber der Bewegung. „Es geht schließlich darum, die SPÖ aus diesem Parteitag gestärkt und nicht geschwächt hervorzubringen.“

„Da können sich alle warm anziehen“

Außerdem hätte man sich da mit dem Falschen angelegt. „Man darf Michael Häupl nicht unterschätzen. Wenn man bei ihm den Kampfgeist lockt, läuft er zu Höchstform auf. Das hat man bei der Wiener Wahl gesehen und das musste auch (FPÖ-Chef Heinz-Christian) Strache zur Kenntnis nehmen“, so Niedermühlbichler. „Bevor man den Michael Häupl mürbe kriegt, muss schon viel Wasser die Donau runterrinnen. Ich würde niemandem empfehlen, sich mit Häupl anzulegen. Da geht bei ihm die Post ab, und da können sich alle warm anziehen.“

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