15-Jährige bei Einbruch festgenommen
Am Sonntag gegen 12.40 Uhr wollte das minderjährige Mädchen aus Kroatien gemeinsam mit einer mutmaßlichen Mittäterin in eine Wohnung im dritten Bezirk einbrechen. Der Mieter war zu Hause und verständigte die Polizei. Eines der Mädchen lief weg, die 15-Jährige wurde erwischt und festgenommen. Das Mädchen hatte keine Ausweise dabei und verweigerte jede Aussage. Die am Einbruchsversuch beteiligte Komplizin ist flüchtig.
ORF
Untersuchungshaft beantragt
Eine auf minderjährige Täterschaft spezialisierte Einheit des Landeskriminalamtes Wien übernahm die Ermittlungen. Aufgrund von Fingerabdrücken und DNA-Spuren konnten dem Mädchen bisher elf versuchte beziehungsweise vollendete Einbruchsdiebstähle zugeordnet werden. Diese wurden mit weiteren minderjährigen Verdächtigen, in den Bezirken Landstraße, Favoriten, Ottakring und Hernals, verübt.
Die bisher bekannten Taten wurden laut Polizei im Laufe des vergangenen Jahres gemeinsam mit bis zu vier, ebenso minderjährigen Mädchen verübt. Die Täter sollen Altbauwohnungen bevorzugt haben, so Polizeisprecher Paul Eidenberger. Die Staatsanwaltschaft Wien beantrage die Untersuchungshaft für die 15-Jährige.
Möglicherweise international organisierte Bande
Außerdem besteht der Verdacht, dass die Mädchen von unbekannten Hintermännern aus dem Ausland in EU-Länder gebracht werden, um Einbrüche zu verüben. „Wie genau die Rekrutierung dieser Minderjährigen funktioniert, ist in diesem Fall unklar. Fakt ist, dass diese Kinder und Jugendliche in verschiedene europäische Länder gebracht werden. Sie werden zuvor ausgebildet, und ihnen wird beigebracht, wie sie Vermögensdelikte begehen“, erklärt der Polizeisprecher.
Meist seien sie unter Verwendung von Schraubenziehern in Altbauwohnungen eingebrochen und haben Wertgegenstände, die „schnell zu Geld gemacht werden können“, mitgenommen. Der Gesamtschaden betrug mehrere Tausend Euro.
Das 15-jährige Mädchen und seine mutmaßlichen Mittäterinnen seien bereits außerhalb Österreichs aufgefallen und verurteilt worden, so Eidenberger gegenüber der APA. Ein „internationaler Fingerabdruck“, so der Polizeisprecher, habe zur Identität der Täterin geführt. Die Ermittlungen werden über die Staatsgrenzen hinaus laufen. Berichte über ähnliche Delikte gibt es aus Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland. Wahrscheinlich ist das Mädchen Teil einer international organisierten Bande.