Goldenes Verdienstzeichen für DJ-Duo

Peter Kruder und Richard Dorfmeister wurden am Mittwoch mit dem Goldenen Wiener Verdienstzeichen geehrt. Als DJ- und Produzentenduo Kruder & Dorfmeister arbeiteten sie für Popgrößen wie Madonna oder Depeche Mode.

Eigentlich hätten die beiden schon im März 2003 die Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien bekommen sollen. Damals kam es aber nie zur Überreichung. „Einmal waren sie in Rio, einmal in Tokio, einmal in New York, dann haben wir es bleiben lassen. Heute haben ich die Verdienstzeichen aus der Vitrine genommen und etwas abgestaubt“, sagt Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.

„Zeit reif“ für Verdienstzeichen

Für Kruder und Dorfmeister war jetzt die „Zeit reif“, um die Auszeichnungen entgegen zu nehmen. Sie zeigten sich bei der Zeremonie im Rathaus gerührt und den „Tränen nahe“, wie sie gegenüber „Wien heute“ sagten. Kruder bedankte sich bei seiner Mutter, sie habe als alleinerziehende Mutter viele Entbehrungen hinnehmen müssen, sagte er in seiner Dankesrede. „Ich bin mit dieser Musik alt geworden“, sagt die Mutter. Die Auszeichnung sei eine „große Ehre für mein Kind.“

Die gebürtigen Wiener gründeten 1994 - drei Jahre, nachdem sie sich kennengelernt hatten - ihr Label „G-Stone Recordings“ und verlegten etwa Rodney Hunter, Urbs oder Megablast. Es bestand bis 2014.

Kruder & Dorfmeister

Christian Jobst

Ursprünglich hätte das Duo bereits 2003 ausgezeichnet werden sollen

Zum Ruf der „Musikstadt Wien“ beigetragen

In den 1990ern habe sich in der Bundeshauptstadt eine Clubszene entwickelt, an deren Vielfalt und Weltoffenheit Kruder und Dorfmeister ganz wesentlich beteiligt gewesen seien, würdigte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) im Rathaus die Verdienste der Musiker: „Etwas entstand, das unumkehrbar ist. Kruder und Dorfmeister haben zum Ruf der Musikstadt Wien beigetragen; sie stehen für Gegenwart, Zukunft und für Freude am Leben.“

Kruder, gelernter Friseur, betreibt seit fast 20 Jahren auch sein Soloprojekt „Peace Orchestra“. Dorfmeister, der vor seinem Elektronik-Faible Querflöte und Gitarre studierte, ist seit 1994 mit Rupert Huber auch als „Tosca“ unterwegs. Hin und wieder machen die beiden immer noch gemeinsame Sache - etwa am Mittwochabend: Unter dem Motto „The Golden Years Session“ legt in der Pratersauna auf.

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