Schulautonomie: Wien vermisst Modellregionen

Zustimmung zum Schulautonomiepaket kommt am Freitag vom Wiener Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Er kritisiert aber, dass die geplanten Modellregionen für die Gesamtschule in dem Paket gar nicht vorkommen.

Bund und Länder präsentierten am Freitag die Schulreform. Das Gesetz geht nun einmal in Begutachtung, die Gewerkschaft will aber noch nachverhandeln - mehr dazu in news.ORF.at. Auch der Wiener Bildungsstadtrat erwartet sich in der Begutachtungszeit einen Vorschlag zur Umsetzung der Modellregionen für die gemeinsame Schule der zehn- bis 14-Jährigen. Das Ziel der Wiener SPÖ war immer, die ganze Stadt zur Modellregion zu machen.

„Es ist ausgemacht. Es ist am 17. November 2015 präsentiert worden, dass es hier einen Vorschlag gibt. Ich nehme die Verhandlungspartner beim Wort und gehe davon aus, dass sich das ausgeht“, so Czernohorszky gegenüber „Wien heute“. Aus Wiener Sicht dürfe das präsentierte Paket „kein Aus sein für die gemeinsame Schule, das darf nur ein Zwischenschritt sein, der nächste Schritt wird der Vorschlag sein“.

Öffnungszeiten künftig auch individuell

Schulcluster gibt es in der Praxis in Wien schon jetzt, etwa bei den fünf Bildungscampussen, wo Kindergarten, Volksschule und Mittelschule unter einem Dach untergebracht sind. Fünf von neun geplanten Campussen sind schon umgesetzt. Auch mehr Kooperation anderer Schulen ist denkbar, allerdings anders als im ländlichen Raum, sagt Czernohorszky.

„Zusammenarbeiten ist immer gut. Was Wien unterscheidet, ist, dass die Schulen an sich schon sehr groß sind. Das ist sicher kein Modell für den Ballungsraum, da gehe es eher um den Zusammenschluss von zwei Schulen“, sagt der Bildungsstadtrat.

Schulen sollen Öffnungszeiten künftig auch individuell festlegen können. „Es soll sich nicht um eine oder zwei Stunden Unterschied handeln, um Eltern mit mehreren Kindern keine Probleme zu bereiten“, so der Stadtrat.