„Öffi“-Begleitservice für behinderte Menschen

Die Stadt Wien plant ein Begleitservice für behinderte Menschen in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Entwickelt wird es derzeit in Workshops von Betroffenen selbst. Auch an weiteren Angeboten wird gearbeitet.

Per Handy-App sollen Menschen mit Behinderungen in Zukunft Personen suchen können, die sie in Bim, Bus und U-Bahn begleiten und ihnen dabei zum Beispiel beim Ein- und Aussteigen helfen. Einen Prototyp der App gibt es bereits, entwickelt hat sie ein Team rund um Dieter Steinhauser: „Die schwersten Probleme haben Menschen, die eine Beeinträchtigung haben und öffentlich nicht fahren können, obwohl sie es aber gerne möchten.“

App

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Einen Prototyp der App gibt es bereits

Arbeitsgruppen seit Juni 2016 im Einsatz

Neben Steinhausers Team sind auch andere Arbeitsgruppen im Einsatz, immer bestehend aus Betroffenen und Sozialarbeitern. Seit Juni 2016 wird mit der Methode des sogenannten „Design Thinking“ an Verbesserungen für Menschen mit Behinderung gearbeitet. „Die Methode wurde in Stanford entwickelt und wird eigentlich im Innovationsmanagement angewendet“, sagt Thomas Klein von der Arbeitsgruppe „Strukturelle Gewalt“. Bis zum Sommer sollen mindestens drei neue Angebote umgesetzt sein.

Workshop

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Die Arbeitsgruppe „Öffentlicher Verkehr“ arbeitet an einem neuen Begleitservice

Tagesablauf selbst entscheiden

In einer Arbeitsgruppe geht es zum Beispiel um behinderte Menschen, die in Wohneinrichtungen leben. Sie sollen selbst über ihren Tagesablauf entscheiden können, beispielsweise wann sie duschen gehen. „Bisher ist der Tagesablauf fix eingeteilt, dabei ist es doch ein Grundbedürfnis, dass man duschen geht, wann man will“, sagt Iris Kopera vom Innovationslabor „Wonderwerk Consulting“, das ebenfalls involviert ist.

Menschen mit Behinderung wollen auch nicht nur mit anderen Menschen mit Behinderung zusammen leben. Der Fonds Soziales Wien hat deshalb die Entwicklung von Ideen für eine inklusive Wohngemeinschaft in Auftrag gegeben. „Wir wollen das neue Leistungen entstehen, wo Menschen mit Behinderung aktiver teilhaben können. Wo sie nicht betreut sondern begleitet werden. das ist ein Unterschied“, sagt Robert Bacher vom Fonds Soziales Wien.

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