Rege Beteiligung an Türkei-Referendum

Am ersten Tag der Stimmabgabe zum Verfassungsreferendum der Türkei hat sich unter den Wahlberechtigten in Wien eine rege Beteiligung abgezeichnet. Wähler drückten sich im türkischen Konsulat die Klinke in die Hand.

Hasan Altun, nach eigenen Angaben als Freiwilliger an der Urne zur Begleitung der Wahl postiert, schätzte die Beteiligung gegenüber der APA auf mehrere hundert Personen. 14 Tage lang kann gewählt werden, nicht nur in Wien sondern auch in Bregenz und Salzburg - mehr dazu in Stimmabgabe für Türkei-Referendum startet (oesterreich.ORF.at)

Offizieller Abstimmungstag ist in der Türkei der 16. April. Ausgezählt werden die Stimmen in Ankara, in Wien wird nur gezählt, wie viele Stimmen in den Urnen liegen . „Was herauskommt, sehen wir am 16. April am Abend“, sagte Altun. „Ich hoffe, dass ein Nein rauskommt“, fügte er hinzu. Bei Umfragen sei das „Nein“ immer vorne gewesen, meinte Altun. Das aktuelle System in der Türkei „ist vollkommen genug, wir wollen nicht wie Libyen sein, wir wollen Demokratie und Menschenrechte wie in Österreich“.

Teilnehmer bei Start für Referendum Türkei in Wien

APA/Helmut Fohringer

Die Stimmen in den türkischen Konsulaten können in den nächsten 14 Tagen abgegeben werden

Meinungen auch für das Präsidialsystem

Es gab aber auch andere Meinungen. „Es geht um die Zukunft der Türkei“, sagte Soner. Er habe mit „Ja“ gestimmt, also für das von Recep Tayyip Erdogan gewünschte Präsidialsystem. Er erhoffe sich davon eine stärkere Türkei, in der nur mehr ein Präsident das Sagen habe, nicht ein Präsident und ein Regierungschef unterschiedliche Positionen vertreten.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 27.3.2017, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

Wenn Europa bessere Beziehungen mit der Türkei wünsche, dann müsse es sich ändern. „Europa erlaubt den Terroristen alles, aber wenn die Türken etwas wollen, dann greifen die Behörden ein“.

Stimmabgabe türkisches Konsulat für Türkei-Referendum

APA/Helmut Fohringer

Klar für „Erdogan“ habe sie gestimmt, sagte auch Ayten Sentürk. Die Türkei „ist unsere Republik. Wir können machen was wir wollen“. Besondere Empörung rief bei ihr der Anti-Erdogan-Banner auf der türkischen Botschaft vor wenigen Tagen hervor.

Sie setze auf Erdogan und hoffe, dass mit ihm auch die Beziehungen zur EU wieder besser werden. Erdogan kümmere sich um alle internationalen Beziehungen und wolle keine Auseinandersetzungen war Sentürk überzeugt.

Türkisches Referendum begonnen

110.000 türkische Staatsbürger können in Wien, Salzburg und Bregenz zum umstrittenen Verfassungsreferendum abstimmen.

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